Die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg plant eine drastische Reform des Schulsystems, die das Ende des Werkrealschulabschlusses für die aktuellen fünften Klassen bedeutet. Dies zwingt Schulen in der Region, sich neu zu orientieren und verschiedene Möglichkeiten zu prüfen, um die Zukunft ihrer Bildungsangebote zu sichern.
In Rot an der Rot hat der Gemeinderat bereits entschieden: Die Abt-Hermann-Vogler-Schule wird zur Realschule umgewandelt! Schulleiterin Carolin Stolz erklärt, dass diese Entscheidung aus dem Wunsch heraus entstand, die Schüler optimal auf das Berufsleben vorzubereiten. Trotz guter Schülerzahlen von rund 200 in der Werkrealschule ist die Umwandlung notwendig, um Flexibilität zu bewahren und den Schülern auch die Möglichkeit eines Hauptschulabschlusses zu bieten. Stolz zeigt sich optimistisch und betont: „Schule entwickelt sich und den Weg gehen wir mit.“
Widerstand in Mietingen
Ganz anders sieht die Situation in Mietingen aus, wo Bürgermeister Robert Hochdorfer die Reform als „Unverschämtheit“ bezeichnet. Er kritisiert, dass der Werkrealschulabschluss ohne Not in Frage gestellt wird und sieht keinen Grund, die Schule zu verändern. Auch die Gemeindeverwaltung äußert Bedenken, dass die Anmeldezahlen sinken könnten, was die Schließung der Werkrealschule zur Folge hätte. Rektorin Anke Schwarz ist überzeugt, dass die Schule weiterhin erfolgreich sein kann, solange sie ihre bewährte Form beibehalten kann.
In Ehingen hingegen hat der Gemeinderat bereits die Werkrealschule an der Michel-Buck-Schule aufgelöst. Bürgermeister Tobias Huber sieht die Notwendigkeit, Platz für die geburtenstarken Jahrgänge zu schaffen. Aktuell besuchen etwa 170 Schüler die Schule, aber die Attraktivität könnte durch den Wegfall des Werkrealschulabschlusses gefährdet sein. Huber betont, dass alle Abschlüsse weiterhin an anderen Schulen möglich sein werden, während die Auswirkungen auf die Realschule und die Gemeinschaftsschule noch unklar sind.