Ob im Rettungswesen, in der Pflege oder in der Sozialarbeit – der Samariterbund ist weiblich! Über die Hälfte der Beschäftigten beim Samariterbund sind Frauen, und im Pflegebereich sind es sogar über 80 Prozent. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2024 betont Samariterbund-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller die Bedeutung, auf weibliche Lebensrealitäten aufmerksam zu machen.
Frauen leisten 43 Prozent mehr unbezahlte Sorgearbeit, darunter vor allem Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Laut dem Momentum Institut ist dieser Unterschied in der Sorgearbeit, der sogenannte „Gender-Care-Gap“, das größte Hindernis auf dem Weg zur vollständigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gleichstellung. Hundsmüller betont, dass echte Gleichberechtigung nur möglich sein wird, wenn die Care-Arbeit gerecht zwischen Männern und Frauen aufgeteilt wird.
Als Arbeitgeber mit einer überwiegend weiblichen Belegschaft setzt der Samariterbund auf familienfreundliche und flexible Beschäftigungsmodelle. Allerdings sieht Hundsmüller auch die Politik in der Pflicht, flächendeckende und kostenlose Kinderbetreuungsangebote mit flexiblen Öffnungszeiten zu schaffen, die mit Vollzeitarbeit vereinbar sind. Zudem fordert er eine Verbesserung der Einkommenssituation im Sozial- und Gesundheitsbereich. Die Mitarbeiterinnen des Samariterbunds sind essentiell für das Gesundheitswesen und sollten entsprechend entlohnt werden.
Der Samariterbund betont, dass ein gleichberechtigter Zugang zur Arbeitswelt die beste Versicherung gegen Altersarmut ist. Leider sind viele Frauen von Altersarmut betroffen, da ihnen aufgrund von Kinderbetreuung und anderer Pflegearbeit Pensionsversicherungsjahre fehlen. Hundsmüller appelliert daher an die Gesellschaft, bereits frühzeitig Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen.
Armut ist weiblich, lautet die Botschaft des Samariterbunds. Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist es wichtig, den Zugang zur Arbeitswelt für Frauen zu verbessern und ihnen die Möglichkeit zu geben, Sorgearbeit und Berufstätigkeit besser miteinander zu vereinbaren. Der Samariterbund fordert daher Unterstützung von der Politik, um diese Ziele zu erreichen und die Situation der Frauen in Österreich nachhaltig zu verbessern.
In der folgenden Tabelle sind einige statistische Informationen zum Thema dargestellt:
Anzahl der weiblichen Beschäftigten beim Samariterbund | Mehr als die Hälfte |
---|---|
Anteil der Frauen im Pflegebereich beim Samariterbund | Über 80 Prozent |
Anteil der Frauen, die unbezahlte Sorgearbeit leisten | 43 Prozent mehr als Männer |
Der Samariterbund wird sich weiterhin für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen und auf die Bedeutung weiblicher Lebensrealitäten in Österreich aufmerksam machen. Es ist wichtig, dass alle gesellschaftlichen Bereiche – sowohl die Politik als auch die Arbeitgeber – ihren Teil dazu beitragen, damit Frauen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben wie Männer. Nur so kann eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft erreicht werden.
Quelle: Arbeiter Samariter Bund Österreichs / ots