In einem offenen Brief, initiiert vom WWF Österreich, fordern 170 Forscherinnen und Forscher die Landeshauptleute auf, die Bundesländerblockade zu beenden, die die Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz verhindert. Die Forscher warnen davor, dass Österreich durch die Blockade zum politischen Totengräber eines bedeutenden Ansatzes werden könnte, der eine europaweite Antwort auf die Klima- und Biodiversitätskrise darstellt. Das geplante EU-Gesetz sieht die Renaturierung von Wäldern, Mooren und Flüssen vor.
Ende März gab es einen Rückschlag für das Renaturierungsgesetz, als eine Abstimmung unter den 27 EU-Botschaftern kurzfristig abgesagt wurde. Österreich hat sich aufgrund eines Beschlusses der Bundesländer von der Abstimmung enthalten. Die Forscher betonen die Dringlichkeit der Verbesserung und Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme, indem sie das Renaturierungsgesetz als eine einzigartige Möglichkeit zur Erhöhung der biologischen Vielfalt und Unterstützung im Kampf gegen Klimaveränderungen hervorheben.
Die Forscher widersprechen dem Argument von Bundeskanzler Karl Nehammer, dass das EU-Renaturierungsgesetz zu wenig auf die Besonderheiten der einzelnen Länder eingeht. Sie betonen, dass der aktuelle Vorschlag verbindliche Ziele und Fristen enthält, jedoch den EU-Mitgliedstaaten die Freiheit lässt, wie sie diese Ziele erreichen möchten. Die Forscher fordern die Landeshauptleute dazu auf, ihre Position zu überdenken und betonen, dass Österreich eine bedeutende Rolle spielen kann, um die Wende herbeizuführen und für das Gesetz zu stimmen.
