Regensburg, Bayern – Es ist ein Fall, der die Gemüter erhitzt: Der Narkosearzt Dr. Ramin E. steht unter schwerwiegendem Verdacht. Schon seit Ende April sitzt der 49-Jährige in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe? Mord! Dr. Ramin E. soll am Kelheimer Klinikum einen 79-jährigen Patienten mit einer tödlichen Morphindosis umgebracht haben. Laut neuester Anklage wird ihm vorgeworfen, den Senioren entgegen aller medizinischen Indikation einem tödlichen Perfusor angeschlossen und die Dosierung am 8. Juli 2022 erhöht zu haben. Wenige Stunden später, am 9. Juli um 0:17 Uhr, war der Mann tot.
Die Ermittlungen gegen den ehemaligen Oberarzt sind erschreckend. Schon länger stehen im Raum, dass weitere Todesfälle aus dem Umfeld der Intensivstation des Kelheimer Krankenhauses Fragen aufwerfen. Nach Angaben der Mitarbeiter dort sollen diese Fälle besonders heikel und Dr. E. involviert gewesen sein. Doch der Mediziner bestreitet hartnäckig die Vorwürfe. Sein Verteidiger war bisher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, und der Arzt selbst gibt an, sich an den besagten Vorfall nicht mehr erinnern zu können.
Krankenhaus und Gericht im Fokus
Der Fall wird noch brisanter, da es sich um die zweite Anklage gegen Dr. E. handelt. Auch der Tod der 23-jährigen Krankenschwester Ronja H. wird ihm zur Last gelegt. Am 15. Dezember 2021 soll er der jungen Frau Propofol und Ketamin verabreicht und daraufhin ihrem Schicksal überlassen haben. Sie wurde am nächsten Morgen leblos – in einer Blutlache – im Abklärungsraum gefunden. Ein bitteres Drama, von dem sich die Zeugen und Angehörige noch lange nicht erholt haben.
Das Pikante: Beide Anklagen sind bisher nicht vom Gericht zur Hauptverhandlung zugelassen worden. Dennoch arbeitet die Kripo unermüdlich an der Aufklärung weiterer rätselhafter Todesfälle im Krankenhaus. Der Vater von Ronja, Philipp Pruy, ist optimistisch: Sein Anwalt sprach gegenüber BILD von Hoffnungen auf eine gründliche Aufklärung der Vorfälle, die den Korridoren des Kelheimer Klinikums ihren Stempel aufdrücken.
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