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In der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale fand am 7. Januar 2025 ein feierlicher Weihnachtsgottesdienst statt, bei dem Patriarch Kyrill I. das Amt des Gottesdienstleiters übernahm. Im Verlauf der Zeremonie traf auch der russische Präsident Wladimir Putin ein, der auf Wunsch des Patriarchen besondere Brustkreuze und Ikonen für Militärangehörige segnen ließ. Diese Kreuze sind mit den Initialen Putins graviert, was die enge Verbindung zwischen Kirche und Staat unterstreicht. In seiner Weihnachtsansprache kritisierte Kyrill erneut die westliche Welt, die seiner Ansicht nach die moralischen Werte Russlands nicht nachvollziehen könne. Er rief die Gläubigen auf, den Geboten des Evangeliums zu folgen und betete um den Segen für das Vaterland, den Präsidenten und die Soldaten, wie Kathpress berichtete.
Die Rolle von Kyrill I.
Patriarch Kyrill, der im Jahr 2009 als Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche gewählt wurde, hat in seiner Amtszeit immer wieder versucht, die orthodoxe Kirche zu stärken und die russische Gesellschaft zu einen. Seine politische Nähe zu Putin ist unbestreitbar, da er häufig die Rolle der Kirche als moralische Instanz in der aktuellen russischen Politik betont. Kyrill hat mehrfach für die Rückkehr zur orthodoxen Religion an Schulen plädiert und sich für die Rückgabe verstaatlichter Kirchengüter eingesetzt. Kritiker werfen ihm vor, seine eigentliche Funktion als spiritueller Führer zugunsten politischer Ambitionen vernachlässigt zu haben, was seine Glaubwürdigkeit innerhalb und außerhalb der russischen orthodoxen Gemeinschaft beeinträchtigt hat, wie Wikipedia dokumentiert.
Besonders im Kontext des Ukraine-Konflikts wird Kyrills Rolle zunehmend umstritten, da er die militärischen Handlungen Russlands rechtfertigt und auf die vermeintliche Bedrohung durch die westlichen Werte verweist. Diese Positionierung hat zu Spannungen innerhalb der orthodoxen Gemeinschaft geführt und die Kritik an seiner Verbindung zur Politik weiter angeheizt.
Diese aktuelle Situation der Russisch-Orthodoxen Kirche und die persönlichen Verstrickungen des Patriarchen verdeutlichen die komplexe Beziehung zwischen Religion und Politik in Russland, in der Kyrill eine Schlüsselrolle spielt.
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