
In einem denkwürdigen Moment für den internationalen Eishockeysport hat der russische Präsident Wladimir Putin Alexander Owetschkin gratuliert, der mit seinem 895. Tor im Liga-Grunddurchgang den Rekord von Wayne Gretzky übertroffen hat. Putin beschreibt diesen Rekord als einen „Feiertag für Fans in Russland und außerhalb“. Der 39-jährige Owetschkin, der für die Washington Capitals spielt, erhielt ein Glückwunschtelegramm von Putin, in dem auch seine Erfolge in internationalen und nationalen Turnieren hervorgehoben werden. Dies verdeutlicht die besondere Beziehung zwischen Putin und Owetschkin, die dem Sportler in der Vergangenheit auch Kritik eingebracht hat, insbesondere aufgrund seiner Beteiligung an Putins Wiederwahlkampagne 2018.
Putins Gratulation an Owetschkin könnte auch im Kontext der politischen Beziehungen zwischen Russland und den USA gesehen werden. Eishockey, das in beiden Ländern eine lange Tradition hat, wird in letzter Zeit genutzt, um Annäherungen zwischen den beiden Nationen zu fördern. So haben sowohl Putin als auch der damalige US-Präsident Donald Trump Eishockey als Plattform für eine mögliche Wiederannäherung nach Jahren gespannter Beziehungen hervorgehoben.
Sport und Politik: Eine ewig währende Verbindung
Der Einfluss des Sports auf die Politik ist ein zeitloses Thema. Historisch betrachtet gab es immer wieder Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Bereichen, angefangen bei den Olympischen Spielen im antiken Griechenland, die eine starke politische Dimension besaßen. Der Sport kann sowohl zur Integration als auch zum Ausschluss von Gemeinschaften führen. Dies wurde beispielsweise während der Olympischen Spiele 1936 deutlich, als das nationalsozialistische Regime die Spiele zur Machtdemonstration nutzte und gleichzeitig jüdische Athleten diskriminierte.
In der modernen Geschichte wurden Sportereignisse oft als Plattform für politische Botschaften und Annäherungen verwendet. So kam es beispielsweise in den 1970er und 1980er Jahren zu internationalen Sportboykotten, die tief in die politischen Spannungen jener Zeit eingebettet waren. Besonders prägnant war die „Ping-Pong“-Diplomatie zwischen den USA und China, die den Sport als Mittel zur Entspannung internationaler Beziehungen in den Vordergrund rückte.
Aktuelle Ereignisse, wie der Ausschluss russischer und belarussischer Sportler von internationalen Wettbewerben infolge des Ukraine-Konflikts, zeigen, wie relevant der Zusammenhang zwischen Sport und Politik bleibt. Am 8. Dezember 2023 hat das IOC jedoch eine Teilerlaubnis erteilt, die in Paris an den kommenden Olympischen Spielen teilnehmen dürfen, sofern bestimmte Auflagen erfüllt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erfolg von Owetschkin nicht nur ein sportlicher Erfolg ist, sondern auch das Zusammenspiel von Sport und Politik verdeutlicht, das sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart nach wie vor eine zentrale Rolle einnimmt. Die Entwicklungen rund um Eishockey und die politischen Akteure zeigen auf, wie stark diese Welten miteinander verwoben sind.
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