In einem Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien für das Jahr 2023 werden einige besorgniserregende Erkenntnisse über die psychische Gesundheit von jungen Menschen in der Stadt präsentiert. LAbg. Mag. Dolores Bakos von NEOS betonte die Dringlichkeit des Ausbaus der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Einrichtungen. Sie wies darauf hin, dass etwa ein Fünftel der Jugendlichen Suizidgedanken habe. Bakos forderte zukunftsorientiertes Handeln der Stadt und betonte die Bedeutung der Partizipation junger Menschen.
LAbg. Ömer Öztas von den GRÜNEN äußerte Bedauern darüber, dass es in Wien nicht mehr Kinderanwält*innen gebe. Er lobte jedoch den Bericht als Wegweiser für eine gute Kinder- und Jugendpolitik. Öztas forderte mehr Chancen für junge Menschen, sich in der Gesellschaft zu engagieren, und beklagte die mangelnde Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Er verlangte ein Monitoringsystem, um die Umsetzung der Maßnahmen besser im Blick behalten zu können.
LAbg. Sabine Keri von der ÖVP betonte die Bedeutung des innerfamiliären Kinderschutzes und forderte, dass Kinder, die außerhalb ihrer Familie sicherer aufgehoben sind, auch entsprechend untergebracht werden sollen. Sie kritisierte den Personalmangel im Bereich Kinder- und Jugendschutz und betonte, wie belastend es für Kinder sei, wenn sie aufgrund von Schließungen von Einrichtungen häufig wechseln müssten. Keri forderte mehr Unterstützung und Schulung für Pflegeeltern sowie eine neutrale und unabhängige Stelle für Fälle von Missbrauch und Gewalt gegen Kinder.
LAbg. Benjamin Schulz von der SPÖ lobte den Bericht ebenfalls und betonte, wie wichtig die Themen psychische Gesundheit und Bildung für ihn seien. Er bezeichnete den Anstieg suizidaler Gedanken und selbstverletzenden Verhaltens bei jungen Menschen als alarmierend und schockierend. Schulz forderte ein angemessenes Budget für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in diesen Bereichen. Er betonte auch den Kampf gegen Missbrauch im digitalen Raum und forderte gleiche Rechte für Kinder mit Behinderungen. Schulz nannte weiterhin die Förderung von Wohngemeinschaften und kritisierte die mangelnde Unterstützung des Bundes im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Er zeigte sich jedoch optimistisch in Bezug auf die Beteiligung junger Menschen in Wien.
Der Bericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien gibt wichtige Einblicke in die Herausforderungen und Bedürfnisse junger Menschen in der Stadt. Es wird deutlich, dass weitere Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und des Kinderschutzes erforderlich sind. Die politischen Vertreterinnen und Vertreter sind sich einig, dass mehr getan werden muss, um die Zukunftschancen und die Partizipation junger Menschen zu fördern.
Quelle: In einem Artikel von www.ots.at zu sehen.