Duisburg (NRW): Kinder mit Messer und Hammer angegriffen – Prozess! | Regional
Im Viertel Duisburg-Marxloh ereignete sich im Februar ein schockierender Vorfall, der die gesamte Gemeinschaft erschütterte. Ein 21-jähriger Mann, Ron G., griff dort vor einer katholischen Grundschule zwei Kinder im Alter von 9 und 10 Jahren mit einem Hammer und einem Messer an und verletzte sie schwer. Dank lebensrettender Notoperationen konnten die Kinder gerettet werden.
Seit Mittwoch steht Ron G. vor dem Landgericht Duisburg. Ihm wird versuchter Mord in zwei Fällen vorgeworfen, und zwar aus Heimtücke und aus niedrigen Beweggründen. Doch der Fokus des Verfahrens liegt weniger auf einer Gefängnisstrafe, sondern vielmehr auf der möglichen unbefristeten Unterbringung des Täters in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung, da Ron G. als psychisch krank und schuldunfähig gilt. Diagnostiziert wurde bei ihm eine Form der Schizophrenie.
Angeklagter verließ nie seine Wohnung
Vor seiner Tat führte Ron G. ein fast vollständig isoliertes Leben. Sein Vater erklärte im Februar gegenüber BILD, dass sein Sohn die Wohnung bis dahin nicht ein einziges Mal verlassen hatte. „Er war nur mit dem Handy im Internet, hat fast nichts gegessen,“ berichtete der Vater.
Ron G. hatte stets einen Hammer und ein Messer unter seinem Kopfkissen liegen. Am Tag des Angriffs entschloss er sich plötzlich, mit diesen Gegenständen die Wohnung zu verlassen. Die Tat ereignete sich kurz darauf vor der Grundschule, als die Kinder auf dem Heimweg waren.
Ron G. galt schon vorher als Risikoperson
Schon vor der brutalen Attacke hatte Ron G. gewaltbereite Tendenzen gezeigt. Im Februar 2023 äußerte er gegenüber einem Arzt gewalttätige Absichten gegen seine Mutter. Auch in einem Online-Chat Anfang 2024 wurde er wegen Gewaltfantasien auffällig. Diese Vorfälle führten dazu, dass der Rechtsausschuss des NRW-Landtags im März in einer Sondersitzung die Vorgeschichte des Falles erörterte.
Die Verhandlung am Mittwoch begann mit der Verlesung der Anklage. Der Prozess wird weitergeführt, und es geht darum, zu klären, ob Ron G. eine dauerhafte Gefahr für die Allgemeinheit darstellt.
Diese tragischen Ereignisse werfen ein Licht auf die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung für psychisch kranke Menschen. Die Politik könnte durch verstärkte Prävention und frühzeitige Interventionen solche Geschehnisse möglicherweise verhindern. Staatliche Angebote zur Begleitung und Behandlung von Risikopersonen, bevor es zu Gewalttaten kommt, wären ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Auch eine verbesserte Kommunikation zwischen medizinischen Fachkräften, sozialen Diensten und Sicherheitsbehörden könnte dazu beitragen, potenzielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen und einzudämmen.
– NAG