Die Grünen-Sportsprecherin Agnes Sirkka Prammer appelliert an das Land Steiermark und die Stadt Graz, konstruktiv zusammenzuarbeiten und ihre Sport-Kompetenzen zu überdenken. Dieser Appell folgt einem Interview des Sportministers Werner Kogler, in dem er betont, dass der Bund nur dann als Fördergeber auftreten darf, wenn eine gesamtösterreichische Bedeutung der Sportstätte vorliegt. Bei Stadien, die ausschließlich von Vereinen genutzt werden, ist dies in der Regel nicht der Fall. Daher sollten das Land und die Stadt, möglicherweise mit Unterstützung von Sponsoren, die nötigen Investitionen selbst bereitstellen. Es wird vorgeschlagen, die Sportzuständigkeiten von den Ländern auf den Bund zu übertragen, wenn keine Einigung erzielt werden kann.
Im Falle eines möglichen Nationalstadions wäre eine gemeinsame Finanzierung von Bund, Land und Gemeinde erforderlich, ähnlich wie es bereits bei anderen Infrastrukturvorhaben von gesamtösterreichischer Bedeutung erprobt wurde. Als Beispiel werden die beiden modernen Stadien für den LASK und Blau-Weiß Linz genannt, die ohne Fördermittel des Bundes entstanden sind.
Es wird darauf hingewiesen, dass in vielen Bundesländern die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern in Bezug auf Sport-Infrastrukturangelegenheiten professionell und reibungslos funktioniert. Jedoch scheint dies in der Steiermark nicht der Fall zu sein, da seit Jahren über neue oder zu modernisierende Stadien in Graz und Hartberg diskutiert wird, ohne dass konkrete Maßnahmen ergriffen werden. Anstatt das Sportministerium reflexartig um finanzielle Beteiligung zu bitten, sollten das Land und die Stadt ihre Verantwortung wahrnehmen und die erforderlichen Investitionen selbst tätigen.
Es bleibt abzuwarten, ob der Appell von Agnes Sirkka Prammer Gehör findet und ob sich die Landesregierung und die Stadt Graz entscheiden, ihre Sport-Kompetenzen zu überdenken und konstruktiv zusammenzuarbeiten, um die Sportinfrastruktur in der Steiermark zu verbessern.
Um einen Überblick über die aktuellen Stadien in der Steiermark und ihre Zuständigkeiten zu geben, habe ich eine Tabelle erstellt:
|Stadion|Zuständigkeit|
|——-|————-|
|Merkur-Arena (Graz)|Stadt Graz|
|Stadion Graz-Liebenau (Graz)|Stadt Graz|
|Tivoli-Stadion (Hartberg)|Stadt Hartberg|
|Stadion Leoben (Leoben)|Stadt Leoben|
|TSV Stadion (Pöllau)|Stadt Pöllau|
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Zuständigkeiten sich in der Vergangenheit geändert haben könnten und dass es weitere Stadien in der Steiermark gibt, die hier nicht aufgeführt sind.
Insgesamt zeigt dieser Appell der Grünen-Sportsprecherin, dass die Qualität der Sportinfrastruktur in der Steiermark verbessert werden muss und dass eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Land und den Kommunen notwendig ist, um dies zu erreichen. Historisch gesehen war die Steiermark vor allem für ihre Erfolge im Wintersport bekannt, aber die Entwicklung neuer und moderner Sportstätten könnte dazu beitragen, auch den Sommersport in der Region zu fördern und ihre Attraktivität für Sportveranstaltungen zu steigern. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Diskussion zu greifbaren Ergebnissen führt und die Steiermark ihren Beitrag zur Förderung des Sports in Österreich leisten kann.
Quelle: Grüner Klub im Parlament / ots