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Polizeiaktion in Neu-Ulm: Rechte Lesung gesprengt, Sellner flieht!

Ein außergewöhnlicher Vorfall sorgte am Freitagabend in Neu-Ulm für Aufsehen, als die Polizei eine Lesung des umstrittenen rechten Autors Martin Sellner stürmte. Nun hätte man erwarten können, dass die Behörden in einer solchen Situation Sellner auch tatsächlich antreffen – doch der Österreicher hatte es irgendwie geschafft, unbemerkt zu entkommen, bevor das Spektakel seinen Höhepunkt erreichte.

Die Umstände dieser Flucht sind beinahe filmreif: Sellner selbst deutete auf der sozialen Medienplattform X, früher bekannt als Twitter, an, dass ihm eine simple Covid-Maske geholfen habe, der Polizei zu entwischen. Ob als Tarnung oder sonstige Hilfsmittel, der 35-Jährige war verschwunden, als die Polizei in den Veranstaltungsraum eindrang. Laut apollo-news.net wurde die Veranstaltung, die um 18 Uhr begann, nach zwanzig Minuten abrupt von den Behörden beendet.

Politische und öffentliche Reaktionen

Während Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger das Vorgehen der Polizei in den sozialen Netzwerken lobte, indem sie es als „konsequent und professionell“ bezeichnete, sah Martin Sellner die Sache anders. Er kritisierte die Polizei in scharfen Worten und sprach von einer „massiven, ungerechtfertigten Repression“, die seine Meinungsfreiheit eingeschränkt hätte. Ob solche Vorwürfe nun gerechtfertigt sind oder nicht, die Meinungen in der Bevölkerung gehen weit auseinander.

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Sellners Lesung sollte sich mit dem Thema Remigration befassen, ein politisch hochbrisantes Thema, das gerade in Deutschland für viel Zündstoff sorgt. Der Autor hatte seine Ankündigung zur Veranstaltung nur vage abgegeben, sodass Interessierte sich per E-Mail melden mussten, um weitere Details zu erfahren. Schon im Vorfeld hatte die Stadt Ulm ein Aufenthaltsverbot für Sellner geplant, ein deutliches Zeichen der Abneigung gegenüber seinen kontroversen Ansichten, berichtete Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher dem SWR.

Querdenker und Gegendemonstranten vor Ort

Nicht nur die Polizei war zur Stelle – auch zahlreiche Gegendemonstranten hatten sich eingefunden. Schätzungsweise bis zu 80 Personen versammelten sich in der Neu-Ulmer Bahnhofstraße, um ihre Ablehnung gegenüber Sellners Ansichten zum Ausdruck zu bringen. Mit Transparenten der Antifa und Regenbogenflaggen ausgestattet, demonstrierten sie lautstark gegen die Veranstaltung. Parallel dazu fand auch in Ulm eine weitere Kundgebung mit bis zu 100 Teilnehmern statt, die sich gegen rechte Ideologien aussprach, unter dem Motto „Keine Bühne den Rechten“.

Nachdem die Polizeiaktion gegen 20 Uhr beendet war, führte Martin Sellner seine Lesung in einem kleineren Kreis fort. Doch die Umstände, unter denen die Lesung abgebrochen wurde, sorgen weiterhin für Gesprächsstoff: So warf Sellner der Polizei vor, seine Einnahmen aus den Buchverkäufen als illegal zu beschlagnahmen. Für den rechten Autor scheint das Kapitel jedoch noch nicht beendet, da er plant, seine Tour in der Schweiz fortzusetzen. Allerdings wird ihm dort das Bundesamt für Polizei einen Strich durch die Rechnung machen, denn bis zum 27. Oktober gilt ein Einreiseverbot für den Österreicher.

Während dieser turbulenten Ereignisse bleibt abzuwarten, wie die rechtlichen und politischen Reaktionen auf diesen Vorfall in den kommenden Tagen ausfallen werden. Weitere Informationen und Hintergründe zu diesem Vorfall bietet apollo-news.net in einer ausführlichen Berichterstattung.

Quelle/Referenz
apollo-news.net

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