Berlin – Die Polizei steht mal wieder unter Verdacht, diesmal wegen einer unglaublichen Geschichte. Es geht um zwei Polizisten, Bülent L.-K. (48) und Mehmet A. (45), die beschuldigt werden, bei einer fingierten Kontrolle einen BMW-Fahrer um 55.000 bis 60.000 Euro und zwei Handys erleichtert zu haben. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Die beiden Beamten sollen ihr Opfer nicht nur gefesselt, sondern auch ein unvollständiges Sicherstellungsprotokoll ausgehändigt und eine Hausdurchsuchung angedroht haben, um den Anschein von Legalität zu wahren. Die Beschuldigten verweigerten zwar zum Prozessauftakt am Landgericht Berlin die Aussage, aber ihr Schweigen spricht Bände.
Der Geschädigte, Rebwar B. (62), Geschäftsführer einer Gartenbaufirma, schilderte detailliert seine Erlebnisse am 19. Juli 2023. Laut seinen Aussagen war er auf der A 100, Ausfahrt Messedamm, unterwegs, um Maschinen zu kaufen, als er plötzlich mit Blaulicht und der Kelle der Zivilpolizei konfrontiert wurde. Nachdem sein Auto gestoppt wurde, ging alles blitzschnell: Motor aus, Aussteigen, Hände aufs Auto – und schon war er gefesselt.
Sorge und Zweifel im Gerichtssaal
Rebwar B. erzählte weiter, dass einer der Polizisten bei ihm im Minibus geblieben sei, während der andere den BMW durchsucht habe. Die Angst wuchs, als er Waffen sah und einen der Männer ständig telefonieren hörte. Nach etwa 30 Minuten durfte er weiterfahren, allerdings ohne das Bargeld und die Handys aus seinem Rucksack. Nach weiteren Informationen von BILD sollen etwa 57.000 Euro gestohlen worden sein. Über eine weitere erhebliche Summe von rund 300.000 Euro, die unter einer Klappe im Kofferraum versteckt war, bemerkte B. erst später das Fehlen.
Die Frage, die jetzt im Raum steht: Waren diese beiden Angeklagten tatsächlich die Täter? Der Zeuge konnte sich jedenfalls nicht sicher sein: „Ich erkenne sie nicht wieder.“ Aber eine interessante Information kam ans Licht: Mehmet A. soll spielsüchtig und verschuldet gewesen sein – eine Erklärung, warum er dringend Geld gebraucht haben könnte.
Eine Menge ungelöster Fragen
Der Fall bietet definitiv viel Stoff für Spekulationen und weitere Untersuchungen. Warum wussten die mutmaßlichen Täter von der Stelle und dem vielen Geld im Auto? Gibt es möglicherweise einen Insider, der die Informationen weitergeleitet hat? Was wird bei den weiteren Zeugenbefragungen herauskommen? Am Montag geht es jedenfalls weiter, und es wird spannend, ob neue Erkenntnisse ans Licht kommen.
Einen tieferen Einblick in die Thematik gibt der Beitrag auf m.bild.de.