Gegen Morgengrauen bricht auf der beschaulichen Ostseeinsel Fehmarn ein Sturm los! Mehrere Polizeibeamte stehen bewaffnet mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Haustür des 21-jährigen Eventmanagers David R. Der Grund? Ein harmlos geglaubter Partyabend, der eine fremdenfeindliche Parole ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte! „L’amour toujours“ erklang zur falschen Zeit am falschen Ort – das traditionelle Rapsfest, organisiert von R., verwandelte sich für einen kurzen Moment in eine Bühne für Verbal-Eskalation, als einige Gäste begannen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ mitzusingen.
Nicht weniger als das Amtsgericht Lübeck beschloss eine Hausdurchsuchung Mitte September, nachdem die Behörden Wind von den Ereignissen erhalten hatten. Obwohl R. keine strafbaren Handlungen begangen haben soll, diente der Vorfall als Anlass für die Ermittlungsbehörden, umfangreiche Datenerhebungen zu starten. R. fühlte sich plötzlich in die Ecke gedrängt, als die Beamten von ihm die Namen und Kontaktdaten seiner Angestellten forderten – ein Wunsch, dem er nicht nachkommen wollte. Was folgte, war eine umfassende Durchsuchung, die selbst die Fahrzeuge des jungen Mannes nicht unverschont ließ!
Ermittlungen auf Hochtouren
Es dauerte nicht lange, bis der Vorfall in den Schlagzeilen landete. Die Lübecker Nachrichten titelten mit „Polizei ermittelt wegen rassistischer Gesänge auf Scheunenfete“, und in keiner geringeren Publikation als dem Spiegel wurde ebenfalls über die Ermittlungen berichtet! In einem Videoclip festgehalten und digital verbreitet, entglitt die Situation rasch R.s Kontrolle. Doch ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit wurden bereits als nicht strafbar eingestuft, da sie oft unter den Schirm der Meinungsfreiheit fielen – ein Umstand, von dem R. offenbar nicht profitierte.
Viele fragen sich nun, ob die Justiz mit zweierlei Maß misst. Während einige Staatsanwaltschaften, beispielsweise die in Augsburg und Neubrandenburg, Ermittlungen in vergleichbaren Fällen eingestellt haben, geht der Lübecker Justiz scheinbar immer noch ein Licht aus, das R.s Beteiligung an den Vorfällen beleuchten soll. Nirgends steht so viel auf dem Spiel wie auf Fehmarn, wo ein popkultureller Marsch mit einigen rechtslastigen Tönen nun eine ganze Karriere bedrohen könnte! Wird die Justiz dem Dilemma gerecht oder weiter unbelehrbar einer Spur folgen, die nur schemenhaft sichtbar ist?