Die umstrittene Folge der ARD-Sendung „Die 100“ sorgt weiterhin für Aufsehen. Jüngste Berichte belegen, dass neben Schauspielern auch Politiker verschiedenster Parteien an der Produktion beteiligt waren, darunter Mitglieder der SPD, der Linken und der Satirepartei „Die Partei“.
Martin Hobmeier, ein bekannter Kommunalpolitiker aus Bayern und Pensionär sowie „ver.di-Funktionär“, repräsentierte die SPD in der Sendung. Hobmeier ist zudem im SPD-Kreisvorstand aktiv und Gemeinderatsmitglied von Tiefenbach. Obwohl er nicht direkt interviewt wurde, war er mehrmals im Bild zu sehen.
Weitere Politiker unter den Teilnehmern
Bärbel Beuermann, die ebenfalls in der Sendung vertreten war, hat eine bewegte politische Karriere hinter sich. Die ehemalige Spitzenkandidatin der Linken in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2010 ist nun Mitglied der SPD. Ihre vorige politische Zugehörigkeit wurde erwähnt, ihre aktuelle jedoch verschwiegen. Dennis Knorn, ein weiterer SPD-Vertreter, wurde bereits im Vorfeld in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ vom NDR interviewt, aber während der Ausstrahlung von „Die 100“ nicht direkt befragt. Knorn ist ein aktives Vorstandsmitglied der SPD Egestorf, hat aber zurzeit kein politisches Mandat.
Auch die Satirepartei „Die Partei“ war vertreten, durch Kofi Bernd Räder, dessen Parteizugehörigkeit jedoch in der Sendung unerwähnt blieb. Die Anwesenheit dieser Politiker hat für einigen Wirbel gesorgt und zu Mutmaßungen geführt, dass die Auswahl der Teilnehmer nicht zufällig war.
Schon bald nach der Ausstrahlung der Sendung kam die Frage auf, ob alle Teilnehmer wirklich normale Bürger waren. Insbesondere Teilnehmer wie Michael Schleiermacher, der als Bürokaufmann vorgestellt wurde, aber bei der Agentur „Stagepool“ für Schauspieler registriert ist, sorgen für Zweifel. Schleiermacher hat bereits in verschiedenen TV-Produktionen mitgespielt und wird in zukünftigen Serien der ARD und des ZDF zu sehen sein.
Nach harten Vorwürfen, Schauspieler bewusst als normale Bürger eingesetzt zu haben, verteidigte der NDR vehement seine Position: „Der Norddeutsche Rundfunk weist die erhobenen Vorwürfe zur Produktion ‚Die 100‘ als falsch zurück. Es werden keine Darstellerinnen oder Darsteller eingesetzt. Im Mittelpunkt der Sendung stehen Menschen aus der Bevölkerung, die frei ihre Meinung äußern. Jede und jeder kann sich für die Teilnahme an der Sendung bewerben. Die Teilnehmenden erfahren erst kurz vor der Aufzeichnung der Sendung, welches Thema behandelt wird. Der NDR schließt keine Menschen aus, die als Privatperson teilnehmen – auch nicht aufgrund von Tätigkeiten im darstellenden Bereich. ‚Die 100‘ ist ein journalistisches Diskussionsformat, das zu einer Frage Pro- und Contra-Argumente präsentiert. Die Menschen auf der Spielfläche entscheiden dann, wie sie die Argumente bewerten und ob sie ihnen folgen oder nicht.“
Weitere Enthüllungen und Reaktionen
Weitere Recherchen brachten ans Licht, dass mit Harry Leutfried Tomberg ein zweiter Schauspieler derselben Agentur an der Sendung teilnahm. Auch er wurde als normaler Bürger dargestellt. Tombergs Profil bei „Stagepool“ zeigt, dass er sich seit Mitte 2023 als Komparse bewirbt. Es stellt sich die Frage, ob der NDR diese Schauspieler absichtlich engagierte oder ob es ein Zufall war.
Der NDR beteuert weiterhin, dass die Auswahl der Teilnehmer unabhängig und transparent sei. Doch die Vorwürfe der Manipulation halten an und werfen ein schlechtes Licht auf das Diskussionsformat, das doch eigentlich die ehrliche Meinungsäußerung der Bevölkerung widerspiegeln sollte.
In den sozialen Medien kursieren weiterhin Gerüchte und Spekulationen über die Teilnahme weiterer Vertreter von SPD, Linken und Grünen. Ob sich dies bestätigt, bleibt abzuwarten und sorgt für anhaltende Diskussionen.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf apollo-news.net.