In Jammu und Kaschmir hat am Mittwoch die zweite Phase der Versammlungswahlen begonnen, an der mehr als 2,5 Millionen Wähler teilnehmen können. Diese Wahlen finden in 26 Wahlbezirken über sechs Distrikte statt – darunter drei im Tal und drei in der Jammu-Region – und betreffen das Schicksal von über 239 Kandidaten.
Ein herausragender Kandidat, der am Mittwoch um Stimmen wirbt, ist Omar Abdullah, der Vizepräsident der National Conference (NC) und ehemalige Ministerpräsident des früheren Bundesstaates. Abdullah tritt im Wahlbezirk Ganderbal an, wo er gegen Bashir Mir von der PDP, den unabhängigen Kandidaten Ishfaq Jabbar, Sarjan Barkati, einen aus dem Gefängnis kandidierenden Geistlichen, und Sheikh Ashiq von der Awami Itehad Party (AIP) ins Rennen geht.
Herausforderungen im Wahlkampf
Omar Abdullah strebt an, die Familienstadt Ganderbal zurückzuerobern, eine wichtige Position, da seine Familie seit Generationen dort vertreten ist. Sein Weg könnte jedoch steinig werden, insbesondere nach der schmerzhaften Niederlage bei den Lok Sabha-Wahlen, wo er gegen Sheikh Abdul Rashid, besser bekannt als „Ingenieur Rashid“, unterlag. Rashid, der unter dem UAPA-Gesetz im Gefängnis sitzt, gewann die Wahl dort mit mehr als zwei Lakh Stimmen Vorsprung.
In Ganderbal muss Abdullah auch den unabhängigen Kandidaten Ishfaq Jabbar im Auge behalten. Jabbar, der 2014 für die National Conference gewählt wurde, wurde jedoch wegen parteischädigenden Verhaltens aus der NC ausgeschlossen und könnte nun gegen Abdullah antreten. Als lokaler Kandidat hat er gute Chancen, viele Stimmen zu gewinnen.
Die Chancen für Abdullah könnten aber auch durch die Gegenkandidaten beeinflusst werden. Bashir Mir, ein prominenter PDP-Führer, genießt großes Ansehen aufgrund seiner Heldentaten, bei denen er mehrere Male Menschen aus dem Sindh-Fluss gerettet hat. Hier wird vermutet, dass die Stimmen für die Anti-NC-Kandidaten zwischen Jabbar und Mir aufgeteilt werden könnten.
Aber Omar Abdullah hat auch einen weiteren ernstzunehmenden Widersacher in Sarjan Ahmad Barkati, einem bekannten Separatistenführer, der die Proteste nach dem Tod des Hizbul Mujahideen-Kommandanten Burhan Wani im Jahr 2016 anführte. Barkatis Präsenz im Rennen könnte für Abdullah eine zusätzliche Herausforderung darstellen.
Dennoch hofft Abdullah, von den Entwicklungsprojekten profitieren zu können, die er während seiner Amtszeit als Ministerpräsident in Ganderbal initiiert hat. Unter seiner Führung wurde im Jahr 2009 eine zentrale Universität in Ganderbal gegründet, die einen positiven Eindruck hinterlassen hat.
Omar Abdullah kandidiert zudem im Budgam-Wahlbezirk in Zentralkaschmir, wo er als gemeinsamer Vertreter von NC und Congress antritt. Hier ist die Situation etwas günstiger für ihn, da das Wählerverhältnis bei den letzten Lok Sabha-Wahlen zugunsten der National Conference tendierte. Er trifft auf Aga Syed Muntazir von der PDP, und viele glauben, dass die Unterstützung für die NC hier stärker ist.
Die aktuellen Wahlen in Jammu und Kaschmir sind bedeutsam, da sie das politische Klima in der Region beeinflussen können. Angesichts der historischen Bedeutung der Abdullah-Dynastie in Ganderbal wird die Wahl von Omar als eine Art Litmus-Test für seine politische Zukunft und die der National Conference gesehen, die in der jüngeren Vergangenheit an Unterstützung verloren hat.
Mit Spannung wird beobachtet, ob Omar Abdullah, inspiriert von seinen früheren politischen Erfolgen und der Loyalität seiner Unterstützer, seinen Platz in der politischen Arena zurückgewinnen kann. Für weitere Informationen zu diesem Thema bietet der Artikel auf www.theweek.in detaillierte Einblicke.