In der Migrationspolitik Österreichs ist eine neue Entwicklung zu verzeichnen: Innenminister Gerhard Karner von der ÖVP hat vorgeschlagen, straffällige Asylbewerber in den Kosovo zu abschieben. Er sieht ein Modell ähnlich dem zwischen Dänemark und dem Kosovo als Vorbild. Karner betont, dass es keine falschen Tabus geben dürfe und dass auch kriminelle Afghanen und Syrer – insbesondere jene aus sicher erscheinenden Regionen wie Latakia in Syrien – idealerweise in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden sollten.
Karner lobt die Maßnahmen seiner eigenen Regierung bezüglich der Migrationspolitik und verweist auf eine positive Bilanz. Im Vergleich zu 4.450 illegalen Einwanderern, die im ersten Quartal des Vorjahres an der österreichisch-ungarischen Grenze festgesetzt wurden, waren es im gleichen Zeitraum 2024 nur noch 190 Personen. Diese Reduzierung wird auf verstärkte Grenzkontrollen und beschleunigte Asylverfahren zurückgeführt, was laut Karner dazu geführt hat, dass Österreich für die Schlepper-Mafia weniger attraktiv geworden ist.
Die Pläne zur Abschiebung krimineller Asylbewerber in den Kosovo und andere Herkunftsländer könnten auf Zustimmung, aber auch auf Kritik stoßen. Befürworter sehen darin einen Schutz vor kriminellen Handlungen, während Kritiker mögliche Gefahren für die betroffenen Personen in den Zielländern befürchten. Die Debatte über die Abschiebungspraxis und die Sicherheit von Asylbewerbern wird auf politischer und gesellschaftlicher Ebene weiterhin anhalten.