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Norwegen kündigt einen radikalen Schritt in der Elektromobilität an: Ab 2025 wird das Land hohe Steuern für Verbrennungsmotoren einführen, während Elektroautos weiterhin von Steuererleichterungen profitieren. Diese Maßnahmen könnten Norwegen zur ersten Nation weltweit machen, die nahezu ausschließlich Elektroautos verkauft. Der Umsatzanteil von Elektroautos betrug im November atemberaubende 93,6 Prozent, während Benziner und Diesel insgesamt unter einem niedrigen einstelligen Marktanteil litten, wie Chip.de berichtete.
Finanzminister Trygve Slagsvold Vedum stellt klar, dass die neuen Regeln Familien helfen sollen, sich emissionsfreie Fahrzeuge leisten zu können. Die Mehrwertsteuer-Befreiung für Elektroautos mit einem Preis von bis zu 500.000 Norwegischen Kronen bleibt bis mindestens 2026 bestehen. Die Planungen beinhalten eine Anhebung der Steuern für Verbrenner um durchschnittlich 14.500 Norwegische Kronen (ca. 1.240 Euro) und für Plug-in-Hybride um 45.000 Kronen (ca. 3.850 Euro). Die norwegische Regierung verfolgt eine langfristige Strategie zur Förderung der Elektromobilität, mit dem Ziel, bis 2025 fast 100 Prozent der Neuwagenverkäufe emissionsfrei zu gestalten, wie auch der Elektroauto-Verband "Norsk Elbilforening" bestätigte.
Ein klarer Kurs zur E-Mobilität
Christina Bu, die Generalsekretärin des norwegischen Elektroauto-Verbands, betont die Wichtigkeit stabiler langfristiger Anreize: „Langfristige Förderungen sind entscheidend, um den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen.“ Dies unterscheidet Norwegen von vielen EU-Ländern, wo häufig Steuervergünstigungen nur temporär gewährt werden. Zudem kommt das Fehlen einer starken Autolobby in Norwegen der Politik entgegen, da das Land keine eigenen Automobilhersteller hat, sodass hohe Steuern auf Verbrenner leichter durchzusetzen sind, wie Vienna.at berichtete.
Zusätzlich plant Norwegen, die Zahl der Ladestationen in den kommenden Jahren erheblich zu steigern, um der wachsenden Zahl an Elektrofahrzeugen gerecht zu werden. „Innerhalb der nächsten drei Jahre werden wir mindestens genauso viele Ladesäulen wie Pumpstationen haben“, versichert Anders Kleve Svela, Manager beim größten Tankstellenbetreiber Circle K. Trotz des Erfolgs bei Neuwagen hält der Markt für Gebrauchtwagen, insbesondere bei Mietwagenfirmen, noch zunehmend an Verbrennern fest.
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