Die niedersächsische Landesregierung ist auf einem Weg, die Einwanderung ausländischer Fachkräfte zu beschleunigen und zu vereinheitlichen. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes im Umgang mit Fachkräfteengpässen zu erhöhen. Um dies zu erreichen, wurde beschlossen, eine zentrale Ausländerbehörde zu gründen, die alle bisherigen kommunalen Behörden ablösen soll.
Derzeit sind in Niedersachsen 52 verschiedene Behörden zuständig für die Belange ausländischer Fachkräfte. Dies führt häufig zu Verwirrung und langen Wartezeiten. Die neue Behörde, die im ersten Halbjahr 2025 ihre Arbeit aufnehmen soll, wird die bisherigen Prozesse bündeln und sich um einheitliche Verfahrensweisen kümmern, wodurch sowohl die Antragstellung als auch die Bearbeitung für Arbeitgeber und Fachkräfte einfacher werden sollen.
Vorteile für Arbeitgeber
Eine der wichtigsten Neuerungen betrifft die Möglichkeit für Arbeitgeber, die Fachkräfteverfahren zentral zu beantragen. Gegen eine Gebühr von etwa 400 Euro können Unternehmen diese Prozesse künftig direkt bei der neuen Behörde einleiten. Niedersachsen strebt damit an, internationale Fachkräfte schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) äußerte sich optimistisch und stellte fest: „So stellen wir sicher, dass Fachkräfte rascher in unseren Betrieben zur Verfügung stehen.“ Dies bedeutet eine Entlastung für die örtlichen Behörden, die bisher stark beansprucht waren.
Die genommenen Maßnahmen sind auch eine Antwort auf die Herausforderungen, die viele Unternehmen in Niedersachsen erleben. Die Unternehmerverbände haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Komplexität und Fragmentierung der Behördengänge viele potenzielle Fachkräfte abschreckt. Eine zentrale Anlaufstelle könnte demnach nicht nur den Zuzug ausländischer Mitarbeiter erleichtern, sondern auch die Attraktivität des Standorts Niedersachsen erhöhen.
Die Rolle der Diakonie und weiterer Akteure
Die Diakonie Niedersachsen sieht die neue Behörde als Chance, notwendige Kompetenzen zu bündeln und die Verfahren zur Anerkennung der Abschlüsse und Qualifikationen der Fachkräfte zu vereinfachen. Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke wies darauf hin, dass ergänzende Beratungsangebote für die Integration ausländischer Mitarbeiter bei den Verfahren mitgedacht werden müssen. Die Organisation unterstützt bereits jetzt viele Neuankömmlinge beim Einstieg ins Berufsleben.
Zusätzlich fordert die Industrie- und Handelskammer eine Vereinfachung der bürokratischen Abläufe, um ein verlässliches und schnelles Verfahren zu gewährleisten. Der Kabinettsbeschluss wird von verschiedenen Seiten positiv aufgenommen, und die Hoffnung auf eine Entschlackung der bislang oft als schwerfällig empfundenen Ansätze ist groß.
Die neue Regelung soll dazu führen, dass Niedersachsen nicht nur besser positioniert wird, wenn es um die Anwerbung ausländischer Fachkräfte geht, sondern auch dazu, dass mehr Menschen in die Region kommen, um hier zu leben und zu arbeiten. Die Umsetzung dieses Plans wird in den kommenden Monaten genau beobachtet, insbesondere wie effektiv die neue Behörde dann tatsächlich arbeiten kann.
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