Unruhe im Paradies: Niedersachsen im Wandel! Jeder vierte Niedersachse fühlt sich wegen der Präsenz vieler Muslime mitunter „wie ein Fremder im eigenen Land“ – ein alarmierendes Zeichen für die gesellschaftliche Stimmung im bevölkerungsreichen Bundesland. Diese Einsichten stammen aus der neuesten Studie des Instituts für Demokratieforschung der Universität Göttingen, wie Freilich Magazin berichtet.
Die Studie, die im Rahmen des niedersächsischen Demokratie-Monitors durchgeführt wurde, befragt 1.000 Bürger ab 16 Jahren im Land und offenbart erschreckende Fakten: Migration, Klimakrise und steigende Energiepreise zählen zu den größten Sorgen der Niedersachsen. Noch besorgniserregender ist der massive Vertrauensschwund in die Politik. Innerhalb der letzten zwei Jahre brach das Vertrauen in die Politiker auf magere 12 Prozent ein, verglichen mit noch 60 Prozent im Jahr 2021. Ähnlich stark ist das Misstrauen gegenüber den öffentlich-rechtlichen Medien und dem Verfassungsschutz. Der Direktor des Instituts, Simon Franzmann, fasst es drastisch zusammen: „Die Menschen in Niedersachsen sind staatstragend, aber zunehmend unzufrieden.“
Politisches Klima auf Messers Schneide
Während das Vertrauen in die Bundespolitik auf einen historischen Tiefpunkt gesunken ist, kann die Landesregierung mit Ministerpräsident Stephan Weil auf höhere Zustimmung bauen. 45 Prozent der Befragten schätzen seine Arbeit als positiv ein, während die Zufriedenheit mit der Bundespolitik auf 18 Prozent gesunken ist. Auf kommunaler Ebene waren sogar 51 Prozent der Bürger zufrieden – ein Hoffnungsschimmer in der politischen Landschaft.
Der Blick auf die Parteien zeigt interessante Unterschiede in der Wahrnehmung der Bevölkerung. Eine Sympathieskala von minus fünf bis plus fünf enthüllte, dass CDU (0,64) und SPD (0,51) im Vergleich am besten abgeschnitten haben, während die Grünen und die FDP negativ bewertet wurden. Die AfD schnitt am schlechtesten ab, was das latente Unbehagen vieler Bürger widerspiegeln könnte.
Debatte um Migration entzweit die Gesellschaft
Nicht nur das Vertrauen in Politiker leidet, sondern auch die Einheit der Gesellschaft zeigt Risse. Während drei Viertel der Niedersachsen gegen eine massenhafte Rückführung von Ausländern bei Arbeitsplatzknappheit sind, gibt es dennoch einen signifikanten Anteil, der migrationskritische Ansichten unterstützt. So bejahen 28 Prozent die Aussage, Deutschland sei „in einem gefährlichen Maß überfremdet“. Diese Entwicklungen unterstreichen den stetigen und manchmal kontroversen Diskurs über Migration in Niedersachsen.
Die Ergebnisse der Studie, die von Simon Franzmann geleitet wurde, verdeutlichen eine stark gespaltene soziale Landschaft, aber auch, dass ein geschlossen rechtsextremes Weltbild nur bei wenigen zu finden ist. Mit 1,5 Prozent liegt dieser Anteil sogar unter dem westdeutschen Durchschnitt von 4,5 Prozent, wie IslamiQ betont. Niedersachsen steht vor der gewaltigen Aufgabe, Vertrauen wiederherzustellen und gesellschaftliche Brücken zu bauen, damit niemand sich im eigenen Land fremd fühlen muss.