Die Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) kündigte kürzlich an, dass der Zughersteller Stadler bis Ende November informieren will, wann die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit der Lieferung ihrer neuen U-Bahn-Wagen rechnen können. Diese Ankündigung fiel während eines Treffens im Abgeordnetenhaus und betrifft 110 geplante Fahrzeuge, deren Auslieferung sich verzögert hat.
Hintergrund dieser Verzögerung ist ein umfangreiches Softwareupdate, das noch am Fahrzeug durchgeführt werden muss. Laut BVG-Chef Henrik Falk können die neuen U-Bahn-Wagen voraussichtlich frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 in den regulären Betrieb überführt werden. Dies ist besonders bedeutsam, da die derzeitige Fahrzeugflotte der BVG teilweise stark veraltet ist. Falk bemerkte, dass einige Züge bereits ihre Altersgrenze erreicht haben.
Wichtige Veränderungen in der Fahrzeugflotte
Die neuen Züge, die rund drei Milliarden Euro kosten, sollen die Leistungsfähigkeit der U-Bahn erheblich steigern. Um jedoch den Anforderungen der neuen Wagen gerecht zu werden, ist ein neues Werkstattkonzept notwendig. Falk betonte, dass eine komplette neue U-Bahn-Werkstatt bis Ende der 2020er Jahre fertiggestellt werden müsse. Dies sei besonders wichtig, da die neuen Züge die erste Hauptuntersuchung benötigen werden.
Die Gewerkschaft Verdi äußerte scharfe Kritik an der BVG. Der Gewerkschaftssprecher Jeremy Arndt wies darauf hin, dass das bereits seit 2018 vorliegende Werkstattkonzept noch nicht umgesetzt wurde. „Der Mangel an Platz führt dazu, dass viele Wagen nur schwierig gewartet werden können“, erklärte Arndt. Dies habe zur Folge, dass nicht alle U-Bahn-Fahrzeuge optimal zur Verfügung stehen, was wiederum zu ausgefallenen Fahrten führen kann.
Ein weiteres Problem, das von Verdi angesprochen wurde, ist die Umstellung der Dienstpläne durch die BVG-Führung ohne vorherige Absprache mit den Beschäftigten. Diese Veränderungen seien oft zum Nachteil der Arbeitnehmer und hätten bei vielen für Unmut gesorgt. „Das hat sicher einige dazu bewegt, die BVG zu verlassen“, so Arndt weiter.
Die Entwicklungen rund um die neuen U-Bahn-Wagen und die kritischen Bedingungen in der BVG werfen Fragen zur Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin auf. Während die BVG die Einführung neuer Züge vorantreibt, stehen hinter den Kulissen zahlreiche Herausforderungen, die zeitnah angegangen werden müssen.
Zusätzliche Informationen zu diesem Thema finden Sie in einem Bericht auf www.rbb24.de.
Details zur Meldung