In der Linkspartei gibt es einen Wechsel an der Spitze: Ines Schwerdtner und Jan van Aken wurden am 19. Oktober 2024 auf dem Parteitag in Halle (Saale) zum neuen Spitzenduo gewählt. Van Aken erhielt dabei 88,0 Prozent der Stimmen, während Schwerdtner, ohne Gegenkandidatin auf dem für Frauen reservierten Ticket, 79,8 Prozent erreichte.
Die Wahl findet in einem Kontext statt, der für die Linkspartei von Bedeutung ist: Nach der Abspaltung des BSW unter Sahra Wagenknecht und diversen Wahlschlappen haben die beiden bisherigen Vorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler ihren Rücktritt erklärt. Mit der neuen Führung soll ein Neustart vollzogen werden, um die Fraktionsstärke im Bundestag zurückzugewinnen.
Kandidatenprofil
Ines Schwerdtner hat politische Erfahrung erst seit kurzem gesammelt; sie trat erst im August 2023 der Linkspartei bei und hatte zuvor als Journalistin und Publizistin gearbeitet. Nach ihrer Wahl gab sie bekannt, dass sie für den Bundestag im Wahlkreis Berlin-Lichtenberg kandidieren möchte. Jan van Aken hingegen ist kein Neuling in der politischen Arena. Er war von 2009 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und bringt somit eine gewisse Erfahrung in die neue Rolle ein. Seine weiteren Pläne für eine erneute Kandidatur sind allerdings noch unklar.
Der Parteitag, der eine Vielzahl von Themen behandelte, war nicht nur ein Ort der Neuwahlen, sondern auch von kontroversen Diskussionen geprägt. Eine Debatte über die Lage im Nahen Osten beschäftigte die Mitglieder, und außerhalb des Messegeländes, wo die Versammlung stattfand, kam es zu Pro-Palästina-Protesten. Ein Antrag, den Demonstranten die Möglichkeit zu geben, auf dem Parteitag zu sprechen, wurde jedoch abgelehnt. Dies sorgte für Spannungen innerhalb der Partei und unterstrich die Herausforderungen, vor denen die neue Führung steht.
Die veränderte politische Landschaft und die internen Konflikte machen deutlich, dass die Linkspartei vor einer anspruchsvollen Aufgabe steht, wenn sie sich im kommenden Jahr auf Bundesebene neu positionieren will. Letztlich müssen die neuen Vorsitzenden die Mitglieder überzeugen und gleichzeitig die verschiedenen Meinungen innerhalb der Partei zusammenführen.
Für weiterführende Informationen über die Entwicklungen und Diskussionen auf dem Parteitag lohnt sich ein Blick auf den ausführlichen Bericht, auf www.report-k.de.
