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Neues Bundesgesetz revolutioniert die Berufsbildung in Österreich – Einblick in die Höhere Berufliche Bildung

Mit dem Inkrafttreten des Bundesgesetzes über die Höhere Berufliche Bildung (HBB) am 1. Mai 2024 hat Österreich einen wichtigen Schritt zur Erweiterung der Bildungslandschaft gemacht. Diese Reform gilt als eine der größten im Bereich der Berufsbildung der letzten Jahrzehnte. Das neue Gesetz ermöglicht es, nach der beruflichen Erstausbildung Weiterqualifizierungsmöglichkeiten anzubieten, die auf berufsspezifischem Know-how aufbauen und gleichwertig zu den akademischen Ausbildungspfaden im Nationalen Qualifikationsrahmen eingeordnet werden. Diese neuen Angebote sollen die Lehre attraktiver machen und Lehrlingen die Möglichkeit bieten, sich im beruflichen Kontext optimal weiterzubilden. Besonders vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftebedarfs ist die Höhere Berufliche Bildung äußerst relevant, da Berufspraxis und Weiterbildung immer gefragter sind.

Um die Umsetzung und Vollziehung des neuen Gesetzes zu unterstützen und zu beraten, wurde ein Beirat eingerichtet. Dieser Beirat setzt sich aus insgesamt 20 Institutionen zusammen und spiegelt den breiten gesellschaftlichen Konsens wider, von dem die HBB in Österreich getragen wird. In seiner konstituierenden Sitzung am 28. Juni 2024 wird das Expertengremium die Qualitätsentwicklung des neuen Systems und der einzelnen Qualifikationen beurteilen und Empfehlungen an den zuständigen Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft abgeben. Der Beirat spielt damit eine zentrale Rolle bei der konkreten Entwicklung und Gestaltung der Höheren Beruflichen Bildung.

Zu den Aufgaben des Beirats gehört auch die Entwicklung einer Dachmarke für die Höhere Berufliche Bildung als neues Bildungssegment in Österreich. Diese Dachmarke soll weitere berufspraktisch ausgerichtete Qualifikationen wie Meister- und Befähigungsprüfungen oder die österreichische Ingenieur-Qualifikation einschließen. Erste Qualifikationen, darunter auch die Pilotqualifikation "Technische Beratung Energieeffizienz", sollen noch dieses Jahr veröffentlicht werden.

Das neue Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung regelt qualitätsorientierte Standards für die Einführung und Vergabe berufspraktisch ausgerichteter Qualifikationen im tertiären Bildungssegment. Dadurch entsteht ein neues, transparentes und qualitätsgesichertes Bildungssegment für weiterbildungsinteressierte Fachkräfte mit formalen und international anerkannten Abschlüssen. Mögliche Abschlüsse sind die "Höhere Berufsqualifikation" auf NQR-Qualifikationsniveau 5, das "Fachdiplom" auf NQR-Qualifikationsniveau 6 und das "Höhere Fachdiplom" auf NQR-Qualifikationsniveau 7. Die Umsetzung erfolgt durch Qualifikationsanbieter, die Inhalte definieren, und separate Validierungs- und Prüfungsstellen, die die Qualifikationen vergeben.

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Durch die Umsetzung des HBB-Gesetzes sollen qualifizierte Fachkräfte für die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Digitalisierung aus- und weitergebildet werden. Die berufspraktische Orientierung der neuen Qualifikationen ergänzt das Angebot hochschulischer Lehrgänge und schafft international vergleichbare Abschlüsse. Ziel ist es, die Attraktivität der beruflichen Erstausbildung und der beruflichen Bildungswege insgesamt zu steigern und die Mobilität am Arbeitsmarkt zu fördern.

Quelle: www.ots.at

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