Das Gesundheitsministerium hat den Nationalen Hitzeschutzplan überarbeitet, da bis zu 500 Personen pro Jahr in Österreich an den Folgen von Hitzewellen sterben. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder, ältere und chronisch kranke Menschen. Die Bundesländer sind für die Umsetzung des Hitzeschutzes zuständig und haben eigene Pläne entwickelt oder arbeiten daran, die regionalen Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Der Minister betonte bei einer Pressekonferenz die soziale Dimension der Hitze, da es Menschen gibt, die sich keine Kühlung leisten können. Der Bund plant die Schaffung von mehr Orten mit kostenloser Kühlung, wie die „Klimaoasen“ in Wien und Niederösterreich und die „Cooling Center“ des Roten Kreuzes. Maßnahmen wie ausreichendes Trinken, Schatten suchen, Anstrengungen vermeiden und die Ernährung anpassen können die Belastung durch Hitze reduzieren.
Der Bund koordiniert den Austausch zwischen Ländern und Experten und ist bei extremer Hitze ab 40 Grad oder bei langanhaltenden Hitzewellen für Maßnahmen verantwortlich. Das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement wird einberufen, um Notfallmaßnahmen zu koordinieren. Das Hitzetelefon, betrieben von der AGES, berät ebenfalls zur richtigen Handhabung hoher Temperaturen und ist unter 0800 880 800 kostenfrei erreichbar. Letztes Jahr wurden über 300 Beratungsgespräche geführt.
Hitzebedingte Sterblichkeit ist schwer zu erfassen, da Hitze meist bestehende Krankheiten verschlimmert. Der Zusammenhang zwischen Temperaturen und Übersterblichkeit wird vom Hitze-Mortalitätsmonitoring der AGES berechnet. In den letzten Jahren gab es eine deutliche Übersterblichkeit von bis zu 500 Personen pro Jahr. Hitze beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, die Temperatur zu regulieren, und wirkt sich direkt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus, besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen.