Die niedersächsische Landesregierung hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um den Arbeitsmarkt für internationale Fachkräfte zu öffnen. Eine neue zentrale Behörde soll die bisher dezentral organisierten Aufgaben der 52 kommunalen Ausländerbehörden bündeln und damit die Verfahren vereinfachen. Diese Entscheidung wurde von der Landesregierung am Dienstag getroffen, mit dem Ziel, die Fachkräfteeinwanderung zu beschleunigen und Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern konkurrenzfähiger zu machen.
Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte, dass durch die Zentralisierung internationale Fachkräfte schneller dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen sollen. Arbeitgeber können bald gegen eine Gebühr von etwa 400 Euro ein beschleunigtes Verfahren zur Anerkennung konkreter Arbeitsangebote zentral beantragen. Dies solle nicht nur die kommunalen Behörden entlasten, sondern auch die Effektivität der Fachkräfteanwerbung erhöhen.
Wirtschaftliche Impulse durch Bürokratieabbau
Die Einführung der zentralen Ausländerbehörde wurde von den Unternehmerverbänden in Niedersachsen bereits länger gefordert. Sie beklagten die langwierigen und unterschiedlichen Wege bei den bisherigen Behörden, die viele potenzielle Fachkräfte abschrecken. Laut der Industrie- und Handelskammer in Niedersachsen bietet die neue vorgesehene Einrichtungsstelle eine vielversprechende Möglichkeit, um mehr qualifiziertes Personal ins Land zu holen.
Auch die Diakonie in Niedersachsen zeigt sich optimistisch. Der Vorstandssprecher Hans-Joachim Lemke hob hervor, dass mit der Zentralisierung nicht nur Entscheidungsprozesse beschleunigt, sondern auch die Beratungsangebote zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse berücksichtigt werden sollten. Dabei betonte er, dass die Migrationsberatungsstellen bereits Unterstützung beim Ankommen und beruflichen Einstieg in Niedersachsen bieten. Diese sollen durch die neue Behörde weiter gestärkt werden.
Zukunftsperspektiven für den Arbeitsmarkt
Die neue Struktur, die ab dem ersten Halbjahr 2025 einsatzbereit sein soll, ist organisatorisch bei der Landesaufnahmebehörde angesiedelt. Ziel ist es, einheitliche Verfahren und gebündeltes Fachwissen zu schaffen. Derzeit kämpft Niedersachsen laut einem Krankenkassen-Report mit der Herausforderung, in den kommenden Jahren mehr als jede fünfte Pflegekraft ersetzen zu müssen. Die neue zentrale Behörde könnte hierbei eine Schlüsselrolle spielen, um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.ndr.de.
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