Die Planung der neuen Schlossbergschule in Landsberg am Lech steht vor einer Herausforderung: Die Schulaufsichtsbehörde der Regierung von Oberbayern hat Bedenken geäußert, dass die Schule ohne geeignete Sporteinrichtungen nicht den Anforderungen für den Sportunterricht gerecht wird. Aktuell sieht die Planung nur eine kleine Gymnastikhalle vor, welche in der Dachgeschossfläche untergebracht ist. Damit könnte die Anzahl der erforderlichen Sportstunden für die Schülerinnen und Schüler nicht abgedeckt werden.
Die neue Schlossbergschule soll eine Kapazität von 450 Schülerinnen und Schülern bieten und die bestehenden Standorte der Spitalplatzschule vereinen. Mindestens drei Stunden Sportunterricht pro Woche sind gesetzlich vorgeschrieben, was in der aktuellen Planung nicht berücksichtigt wird, da der Gymnastikraum dieser Anforderung nicht genügt.
Regierung von Oberbayern fordert Lösungen
Die Regierung von Oberbayern hat der Stadtverwaltung daher nahegelegt, in Erwägung zu ziehen, anstelle der Gymnastikhalle eine Kleinsporthalle zu errichten. Diese könnte baulich in der Nähe der neuen Schule platziert werden und würde besser auf die Anforderungen des Sportunterrichts zugeschnitten sein. Falls dies nicht möglich ist, wird ein Shuttlebus für den Transport der Schüler zu den bereits bestehenden Sportstätten gefordert, um den Weg, der aktuell oft zu lang und zeitraubend ist, zu verkürzen.
Die etablierte Praxis sieht vor, dass Sporteinrichtungen für Grundschüler nicht weiter als fünf Minuten zu Fuß von der Schule entfernt sein sollten. Für die neuen Schüler am Schlossberg, wo die Distanzen zu den Sportanlagen jedoch deutlich größer sind, wird dies zu einem Problem. Die Regierung macht dies zur Bedingung für ihre Zustimmung zur Umsetzung des Schulprojekts, was die Stadt in eine schwierige Lage bringt, da durch den Bau einer Turnhalle möglicherweise begrünte Flächen verloren gehen könnten.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Der Bau einer Kleinsporthalle stellt die Stadtverwaltung vor zusätzliche Fragen. Nach der Schulbauverordnung ist die Größe dieser Hallen nicht definiert, und Standortvorgaben könnten eine Herausforderung darstellen. Die bereits geplante Nutzung des Erdgeschosses für die Aula und Bibliothek könnte einen Hallenbau an dieser Stelle ausschließen. Es bleibt der optionale Anbau im Süden der Schule, der jedoch mit dem Verlust der dort eingeplanten Grünflächen verbunden ist.
Seit der Planung sind zahlreiche Diskussionen und Abstimmungen innerhalb des Stadtrats nötig gewesen. Städtische Bürgerinitiativen hatten sich gegen die ursprüngliche Planungen zum Nordanbau ausgesprochen, was in der Abstimmung letztendlich nicht das notwendige Quorum erreicht hat. Sollte nun eine Änderung der Pläne für die Schlossbergschule erforderlich sein, dürfte dies zu weiteren Diskussionen und möglicherweise auch Widerstand in der Bevölkerung führen.
In der Öffentlichkeit sind die Anforderungen an den Sportunterricht sowie die zugrunde liegenden Planungsentscheidungen auf reges Interesse gestoßen. Kritiker des Projekts argumentieren, dass die wichtigen Aspekte der Sportförderung und damit des Wohlbefindens der Schülerinnen und Schüler nicht vernachlässigt werden dürfen. Die Schulaufsichtsbehörde sieht eine aufmerksame Prüfung und mögliche Anpassungen der Planung als notwendig an. Damit steht die Stadt vor der Herausforderung, sowohl die behördlichen Anforderungen als auch die Bürgeranliegen in Einklang zu bringen.
– NAG