Im Rokokosaal der Regierung von Schwaben fand kürzlich eine feierliche Veranstaltung statt, bei der wichtige Ernennungen in der Jagdberatung vorgenommen wurden. Regierungspräsidentin Barbara Schretter überreichte die Ernennungsurkunden an Dominik Mendle und Prof. Dr. Dr. Lothar Zettler. Während Mendle die Position des Regierungsjagdberaters übernimmt, wird Zettler als stellvertretender Regierungsjagdberater tätig sein. Diese Ernennung ist nicht nur ein persönlicher Erfolg für die beiden, sondern auch ein bedeutender Schritt in der Jagd- und Forstwirtschaft in Bayern.
Die Ernennung beider Männer erfolgt im Rahmen des Bayerischen Jagdgesetzes und ist für einen Zeitraum von fünf Jahren gültig. Die Jagdberater haben eine ehrenamtliche Funktion und unterstützen die Regierung in ihrer Rolle als höhere Jagdbehörde, indem sie ihre Fachkenntnisse in jagdwirtschaftlichen Angelegenheiten einbringen. Regierungspräsidentin Schretter lobte das Engagement der neuen Jagdberater und betonte, wie wichtig ihre Expertise für die Zukunft der Jagdverwaltung ist. „Mit Ihrer Fachkompetenz sind Sie hervorragend aufgestellt für das Amt des Jagdberaters. Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, sich so tatkräftig einzubringen,“ hieß es in ihrer Ansprache.
Die neuen Jagdberater im Fokus
Der neue Regierungsjagdberater Dominik Mendle bringt umfangreiche Erfahrungen aus der Forstwirtschaft mit. In seiner Hauptfunktion leitet er die Forstverwaltung der Fuggerschen Stiftungen und ist maßgeblich an der Pflege und Erhaltung des traditionsreichen Fuggerei in Augsburg beteiligt. Mendle hat sein Masterstudium in Forstwirtschaft in Weihenstephan abgeschlossen und ist seit 2021 Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Region Augsburg e. V. Mit der Verantwortung für mehrere Tausend Hektar Wald- und Forstflächen setzt er sich aktiv für eine nachhaltige und klimafreundliche Forstwirtschaft ein.
Prof. Dr. Dr. Lothar Zettler, der seit vielen Jahren in der jagdlichen und forstwirtschaftlichen Beratung tätig ist, hat eine reiche berufliche Laufbahn hinter sich. Bis zu seinem Ruhestand war er Landschaftsarchitekt und Kommunalplaner. Seine Leidenschaft für die Jagd entdeckte er bereits in seiner Jugend. Seit 1968 ist Zettler Jäger und engagiert sich auch in vielen ehrenamtlichen Positionen innerhalb des Jagdwesens. Seine langjährige Mitgliedschaft im Jagdbeirat der Regierung von Schwaben unterstreicht sein Engagement, die Interessen der Jäger zu vertreten. Außerdem ist er seit 1994 aktiv im Naturschutzbeirat der Regierung tätig.
Die Ernennungen von Mendle und Zettler sind Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung von Fachkompetenz innerhalb der Jagdverwaltung Bayerns. Es ist wesentlich, dass die richtigen Fachleute in diesen Positionen sitzen, um zukünftige Herausforderungen effektiv bewältigen zu können. Die Welt der Jagd und der Forstwirtschaft steht vor besonderen Herausforderungen, nicht zuletzt durch den Klimawandel, der die natürlichen Ressourcen und das Jagdwesen stark beeinflusst.
Ein Blick in die Zukunft
Mit den neuen Jagdberatern steht eine Phase des Wandels an, die frische Perspektiven und innovative Ansätze in die bayerische Jagdpolitik integrieren könnte. Mendle und Zettler bringen nicht nur umfangreiche Erfahrungen, sondern auch das nötige Engagement mit, um die Herausforderungen der kommenden Jahre anzugehen. Ob es um den Schutz der Natur, die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern oder die Förderung der Jagdkultur geht – ihre Beiträge werden entscheidend sein für die Zukunft von Jagd und Forst in Bayern. Die Ernennungen zeigen das Vertrauen in ihre Fähigkeiten, und es bleibt abzuwarten, wie sich ihre Arbeit auf die Jagd- und Forstlandschaft im Freistaat auswirken wird.
Die Ernennung von Dominik Mendle und Prof. Dr. Dr. Lothar Zettler als Regierungsjagdberater und stellvertretender Regierungsjagdberater ist nicht nur eine bedeutende Anerkennung ihrer Leistungen, sondern auch Teil eines größeren Spektrums von Entwicklungen im Bereich der Jagdpolitik in Bayern. Die Rolle der Jagdberater ist essenziell für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wildbeständen und die Förderung einer Jagdkultur, die sowohl ökologischen als auch sozialen Anforderungen gerecht wird.
Politischer und sozialer Kontext der Jagd in Bayern
Die Jagd in Bayern ist stark reguliert und Teil eines umfassenden rechtlichen Rahmens, das durch das Bayerische Jagdgesetz bestimmt wird. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die jagdliche Nutzung in Einklang mit dem Naturschutz und der Erhaltung der Biodiversität zu bringen. In den letzten Jahren gab es eine zunehmende Diskussion über die Rolle der Jagd in der Gesellschaft. Der gesellschaftliche Wert der Jagd wird oft sowohl als Freizeitaktivität als auch als Beobachtungs- und Erhaltungsinstrument für natürliche Lebensräume gesehen.
Neben den ökologischen Aspekten spielt auch die wirtschaftliche Dimension eine Rolle. Die Jagd kann zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Erhaltung traditioneller Praktiken in ländlichen Regionen beitragen. Durch ihre Funktion als ehrenamtliche Berater tragen Mendle und Zettler dazu bei, diese Diskussion aktiv mitzugestalten und die Interessen der Jäger in die politischen Entscheidungsprozesse einzubringen.
Die Rolle von Jagdberatern
Jagdberater wie Mendle und Zettler sind wichtige Schnittstellen zwischen der öffentlichen Verwaltung und den Jagdpraktikern. Sie unterstützen bei der Umsetzung von jagdpolitischen Maßnahmen und stehen als Ansprechpartner für Jäger und die Öffentlichkeit zur Verfügung. Ihre Aufgaben umfassen die Beratung in jagdlichen Angelegenheiten, die Mitwirkung bei der Erarbeitung von Jagdprogrammen sowie die Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Interessengruppen, einschließlich Naturschutzorganisationen.
Die Ernennung zum Regierungsjagdberater erfolgt in der Regel für einen Zeitraum von fünf Jahren und dient dem Ziel, eine fundierte, fachkundige Beratung in der Jagdpolitik zu gewährleisten. Diese Positionen setzen umfangreiche Kenntnisse der jeweiligen Region und der Herausforderungen, denen sich die Jagd gegenübersieht, voraus.
Statistische Daten zur Jagd und Wildbeständen
Laut dem Bayerischen Jagdverband gibt es in Bayern etwa 100.000 Jäger, die jährlich zur Regulierung der Wildbestände beitragen. In den letzten Jahren wurde ein Anstieg der Wildschweinpopulationen festgestellt, was zu einer Debatte über die Schadensverhütung in landwirtschaftlichen Bereichen und die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest geführt hat. Statistiken zeigen zudem, dass die Jagd nicht nur eine Freizeitbeschäftigung darstellt, sondern auch eine bedeutende historische und kulturelle Tradition in Bayern hat, die bis in die frühen 19. Jahrhunderts zurückreicht.
Eine ausgewogene Jagdpolitik ist von großer Bedeutung, um den sozialen Frieden zwischen Jägern, Landwirten und Naturschützern zu gewährleisten. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Interessen der verschiedenen Stakeholder unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig die Biodiversität zu schützen.
– NAG