Baden-WürttembergPolitik

Neue IG Metall-Chefin Resch im Interview: Wege aus der Krise!

IG Metall-Chefin Barbara Resch fordert klare politische Entscheidungen für die Industrie in Deutschland, um den Wohlstand zu sichern, während sie über ihre ersten Herausforderungen im Amt und einen gefährlichen Vertrauensverlust zwischen Wirtschaft und Politik spricht – ein Weckruf, den die Ampelregierung dringend hören sollte!

Barbara Resch, die seit Februar die IG Metall Baden-Württemberg leitet, äußerte sich in einem Interview zur aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Sie betont, dass ihre Rolle mit vielen Herausforderungen verbunden ist, besonders der Austausch mit der Politik und internen organisatorischen Fragen. „Ich kann Dinge bewegen. Das macht total Spaß“, erklärt sie, während sie einige der komplexen Anforderungen ihrer Position erörtert.

Resch hat sich zum Ziel gesetzt, unmittelbar mit den Beschäftigten in Kontakt zu treten. Sie tourt durch Baden-Württemberg und führt Gespräche, um das Vertrauen zwischen Gewerkschaft und Mitgliedern zu stärken. „Wir wollen noch näher an die Beschäftigten ran“, betont sie und plant gezielte Aktionen, um sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder gezielt anzusprechen.

Herausforderungen der Politik

Kurze Werbeeinblendung

Resch macht deutlich, dass insbesondere kleinere Zulieferbetriebe unter den gestiegenen Energiekosten, dem Fachkräftemangel und bürokratischen Hürden leiden. „Es ist wohl eine schwierige Mischung aus Misstrauen und fehlender Handlungsfähigkeit der Ampel“, erklärt sie und fordert eine klare Kommunikation über die Notwendigkeit, die Industrie in Deutschland zu unterstützen.

Sie nennt die Herausforderungen, mit denen die Industrie konfrontiert ist, beispielhaft an einem neuen Elektro-Lkw von Daimler Truck. „Dafür gibt es in ganz Europa nur 600 Ladestationen. Gebraucht werden aber 35.000“, erklärt Resch eindringlich. Sie fordert die Politik auf, die richtigen Weichen zu stellen, um technologische Innovationen und eine wirtschaftliche Produktion zu ermöglichen.

Tarifverhandlungen und wirtschaftliche Realität

In Bezug auf die gegenwärtigen Tarifverhandlungen berichtet Resch von einem deutlichen Dissens zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern hinsichtlich der wirtschaftlichen Lösungen. Während die Arbeitgeber laut Resch die Löhne als Hauptproblem betrachten, sieht die IG Metall die Notwendigkeit für Investitionen und Innovationen. „Die Konjunktur schwächelt, die Nachfrage stockt. Die Menschen sind verunsichert“, beschreibt sie die aktuelle Stimmung, die nicht mit Einsparungen und Lohnzurückhaltung gelöst werden könne.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Resch spricht die Automatisierung und Verlagerung von Arbeitsplätzen an. „Wenn alle Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden, wer soll dann die Produkte noch kaufen?“, fragt sie und plädiert für innovative Konzepte, um auch in Deutschland wettbewerbsfähig zu bleiben. Ihrer Meinung nach muss die Politik bessere Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen mit hochwertigen Produkten überzeugen können.

Die Zeiten, in denen deutsche Produkte als überlegen galten, seien vorbei, stellt Resch fest. „Wir müssen hinterfragen, welche Produkte und Dienstleistungen wir in Baden-Württemberg anbieten können.“ Das Ziel sollte sein, die Wettbewerbsfähigkeit durch Qualität und Produktivität zu sichern, nicht durch sinkende Löhne.

Resch sieht die Tarifpolitik als ein wichtiges Instrument, welches jedoch nicht alle Probleme lösen kann. Sie ist der Meinung, dass eine grundlegendere Betrachtung der Bedingungen nötig ist, unter denen Unternehmungen wirken. Dies würde auf eine Differenzierung der Tarifpolitik hinauslaufen, die derzeit nicht in den Verhandlungen berücksichtigt wird.

Die IG Metall steht bereit, bei nachweislich notleidenden Unternehmen nach passgenauen Lösungen zu suchen. „Das Grundkonzept der Gewerkschaften ist es, gleiche Arbeitsbedingungen zu schaffen“, so Resch. Die Herausforderung sei, dass viele Arbeitgeber eine dauerhafte Differenzierung forderten, was einer der zentralen Punkte ist, die die Gewerkschaft nicht akzeptieren kann.

Die Prinzipien von Resch und ihre Entschlossenheit spiegeln die Kernanliegen der IG Metall wider. In einer Zeit der Unsicherheit und Herausforderungen bietet sie eine Perspektive, die Umdenken in der Politik und Wirtschaft erfordert. Mehr Informationen zu diesen Themen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.schwaebische.de.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"