Innsbruck, 08.06.2024 – In einer bewegenden Zeremonie verband Bischof Hermann Glettler das traditionelle Herz-Jesu-Fest mit wichtigen Anliegen für Europa. Während des Gottesdienstes in der Jesuitenkirche in Innsbruck anlässlich der EU-Wahl betonte der Bischof die Notwendigkeit von neuer Herzensenergie für die Zukunft des Kontinents. Er verurteilte „Hetzer“ und deren polarisierende Plakate und warnte vor der Gefahr der Resignation in der Gesellschaft.
Glettler unterstrich die Bedeutung von Zukunftsmut und betonte die Verbindung der Herzensenergie für Europa mit der Wertschätzung für die religiösen Wurzeln des Kontinents. Er forderte eine transparente Meinungsbildung in allen bioethischen Fragen und weniger ideologische Diskussionen. Der Bischof sprach sich für Solidarität mit Asylsuchenden aus und betonte die Notwendigkeit einer gerechten Verteilung von Aufnahme und Integration.
Neben sozialen und bioethischen Themen betonte Glettler die Dringlichkeit einer effektiven Klimapolitik. Er forderte eine zukunftsorientierte Verkehrs- und Energiepolitik und warnte vor den verheerenden Folgen eines zögerlichen Handelns in dieser Frage.
Für Glettler ist Europa mehr als ein reiner Wirtschaftsraum – er betonte die spirituelle Dimension des Kontinents. Er verwies auf die starke Herz-Jesu-Verehrung in Tirol und ihre potenzielle Rolle als Antriebskraft für die „Seele Europas“.
Die Feier des Herz-Jesu-Festes wurde auch von hochrangigen Politikern aus Tirol begleitet. Landeshauptmann Anton Mattle und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann nahmen an der Zeremonie teil.
Das Herz-Jesu-Gelöbnis hat seinen Ursprung im Jahr 1796 und hat eine lange Tradition in Tirol. Seit 2016 wird der Herz-Jesu-Freitag auch als „Tag der Herzlichkeit“ gefeiert. Dieser Tag dient dazu, die Kultur der Herzlichkeit und Solidarität in Tirol zu stärken und zu fördern. Mit dem Benefizkonzert „herzwärts“ fand der Tag seinen feierlichen Abschluss.
In seinen Schlussworten betonte Bischof Glettler die Wichtigkeit der Zusammengehörigkeit und Solidarität in Europa, um den Herausforderungen der Zeit gemeinsam zu begegnen. Er rief dazu auf, nationalen Egoismen entgegenzutreten und gemeinsam mit Innovationskraft und Gottvertrauen eine bessere Zukunft zu gestalten.
