Ein Sturm der Empörung fegt durch Neubrandenburg! Die Stadtvertretung plant, sich neu zu positionieren im erbitterten Streit um die Regenbogenflagge. Heute berät das Präsidium über das weitere Vorgehen, während Tausende von Bürgern eine Petition zur Rückkehr der Flagge unterstützen. Am 15. November soll ein fraktionsübergreifender Antrag eingebracht werden, der Toleranz und Weltoffenheit in der Stadt stärker betonen will.
Der stellvertretende Stadtpräsident Roman Oppermann ließ durchblicken, dass die aktuelle Situation nicht länger tragbar sei. Der neue Antrag, initiiert von der SPD und unterstützt von einer Zählgemeinschaft aus SPD, Grünen, Linken sowie Teilen der CDU, soll ein Zeichen für Zusammenhalt und Vielfalt setzen. Bereits über 20 von 42 Stadtvertretern haben ihre Unterschrift geleistet. „Es geht nicht nur um die Regenbogenfahne, sondern um ein klares Bekenntnis zur Weltoffenheit und Toleranz im Alltag“, so Oppermann.
Verbot der Regenbogenfahne sorgt für Aufruhr
Vor einem Monat erließ die Stadtvertretung einen Beschluss, der das Hissen der Regenbogenflagge am Bahnhof verbot. Dies geschah auf Antrag des Stadtvertreters Tim Großmüller (Stabile Bürger Neubrandenburg), der das Verbot mit Diebstählen und dem Austausch der Fahne durch rechte Symbole begründete. Nur noch Bundes- oder Landesflaggen dürfen wehen! Diese Entscheidung löste eine Welle des Protests aus und führte dazu, dass Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) seinen Rücktritt ankündigte. Eine Online-Petition für die Rückkehr der Regenbogenflagge hat mittlerweile über 41.000 Unterschriften gesammelt.
Die Diskussion um die Fahne und die damit verbundenen Vorfälle zeigt, wie tief der Konflikt über Toleranz und Vielfalt in der Gesellschaft verwurzelt ist. Unbekannte hatten die Fahne vor dem Zentrum des queerNB-Vereins entwendet, was die Spannungen weiter anheizte. Die Argumentation, dass durch das Verbot Straftaten wie das Austauschen der Fahne verhindert werden könnten, scheint bei vielen auf taube Ohren zu stoßen.
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