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Die österreichische Politik steht nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos unter Schock. Die Neos kritisieren vehement SPÖ-Chef Andreas Babler und machen ihn für die gescheiterten Gespräche verantwortlich. In einem Blog-Beitrag werfen sie ihm vor, sich "mehrfach destruktiv und cholerisch" während der Verhandlungen gezeigt zu haben. Beate Meinl-Reisinger, die Chefin der Neos, gab bekannt, dass ihre Partei die Verhandlungen abgebrochen hat, woraufhin auch ÖVP-Chef Karl Nehammer seine Verhandlungen mit der SPÖ abbrach und als Parteivorsitzender zurücktrat. Dies berichtet oe24.at.
Babler in der Defensive
Andreas Babler sieht sich nun mit massiver Kritik konfrontiert. In einer Pressekonferenz deutete er an, dass die ÖVP die Schuld an den gescheiterten Verhandlungen trägt, während die Neos schnell auf seine Aussagen reagierten und seine Darstellungen als "faktenwidrig" zurückwiesen. Babler beschuldigte die ÖVP, Kürzungen bei Pensionen und im Gesundheitssektor gefordert zu haben, und bezeichnete deren Vorschläge als inakzeptabel. Dennoch sprachen sowohl die Neos als auch die SPÖ über ein Maßnahmenpaket, welches beispielsweise höhere Umwidmungssteuern und Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung vorgesehen hätte. Diese Informationen stammen aus einem Bericht von kurier.at.
Die Neos beschuldigen Babler, einen bereits erzielten Kompromiss zur Pensionsreform zurückzuziehen und stattdessen höhere Steuerforderungen zu äußern. Laut den Neos habe Babler sogar angekündigt, alles "in die Luft zu sprengen", was seine Glaubwürdigkeit und seine Fähigkeit zur Führungsübernahme in Frage stellt. Letztlich lässt sich beobachten, dass die SPÖ mit Babler an der Spitze in die Rolle der stärksten Oppositionskraft verbannt zu sein scheint, wie bereits seit 2017. Ob ein Rücktritt von Babler in dieser Situation wirklich eine Lösung wäre, bleibt fraglich. Die Neos fordern in ihrer Kritik eine Neubewertung der politischen Verantwortung seitens Bablers, um die Möglichkeit einer künftigen Koalition nicht zu gefährden.
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