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Im Nationalpark Schwarzwald stehen bedeutende Veränderungen bevor. Die Verantwortlichen planen, am 31. Januar einen Beschluss zur Ausweitung des Nationalparks zu fassen. Diese Entscheidung wurde in einer Bürgerversammlung in Baiersbronn erörtert, wo Gemeinderäte der fünf Anrainerkommunen über die geplante Erweiterung debattierten. Bürgermeister Michael Ruf (CDU) betonte den Wunsch nach mehr Zeit für eine umfassende Bewertung.
Die baden-württembergische Landesregierung hat signalisiert, dass der Landtag noch im Laufe dieses Jahres über die Erweiterung entscheiden wird. Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hat dabei Zusicherungen zur Infrastruktur im neuen Gebiet, einschließlich Straßen und Wasserversorgung, gegeben. Zudem wird ein Plan entwickelt, um Anwohner künftig besser vor Waldbränden und Hochwasser zu schützen. Die bestehenden Zugangsrechte für Anwohner, wie das Sammeln von Beeren und Pilzen, bleiben erhalten.
Details zur Erweiterung des Nationalparks
Bürgermeister Ruf fordert von der Landesumweltministerin schriftliche Zusagen zur abschließenden Bewertung. Die Stadt Baiersbronn, die etwa 15.000 Einwohner zählt, ist eng mit dem Nationalpark verbunden. Die Lückenschlussmaßnahme soll zwei Teilstücke des derzeit rund 100 Quadratkilometer großen Gebiets miteinander verbinden. Voraussetzung für die Erweiterung ist ein Flächentausch zwischen der Waldgenossenschaft Murgschifferschaft und dem Staatswald. Hierbei zieht sich das Land aus der Genossenschaft zurück und verkauft Anteile an die verbleibenden Eigner.
Mit der geplanten Erweiterung wird auch das Langenbachtal, das rund 150 Bewohner hat, in den Nationalpark integriert. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verteidigte die Erweiterung im Nationalparkrat, der am 31. Januar über das Vorhaben entscheiden wird. Der Nationalpark Schwarzwald, gegründet im Jahr 2014, ist das einzige Großschutzgebiet dieser Art im Südwesten Deutschlands und hat strikte Regeln für den menschlichen Eingriff in bestimmte Kerngebiete.
Bereits Ende Oktober 2024 gab es eine Einigung zwischen den Spitzen der grün-schwarzen Regierungskoalition, die den Lückenschluss vorantreibt. Ministerpräsident Kretschmann äußerte sich positiv über den Fortschritt, und Umweltministerin Walker betonte die Chancen für Natur, Tourismus und Region. Am 4. November stimmte der Nationalparkrat einstimmig der Vereinbarung zu, dass der Nationalpark von etwa 10.062 Hektar auf rund 11.500 Hektar wachsen soll. Der genaue Prozess der Ausgestaltung wird in den kommenden Wochen mit den betroffenen Kommunen, der Nationalparkverwaltung sowie der ForstBW abgestimmt, um die genauen Grenzen festzulegen. Ein Entwurf soll bis Ende Januar 2025 erneut im Nationalparkrat behandelt werden.
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