PolitikWirtschaft

Nachteile des Bestellerprinzips: Marktanalyse bestätigt sinkende Angebot an Mietwohnungen um 20% in Österreich.

Seit Juli 2023 sind Mieter in Österreich nicht mehr verpflichtet, Provisionen an Immobilienmakler zu zahlen. Stattdessen müssen nur noch diejenigen Mieter zahlen, die den Makler tatsächlich beauftragt haben. Der Obmann des WKÖ-Fachverbands Immobilien und Vermögentreuhänder, Gerald Gollenz, warnte bereits zuvor vor den möglichen Nachteilen des sogenannten Bestellerprinzips. Eine erste Datenanalyse bestätigt nun seine Bedenken.

Die Analyse zeigt einen dramatischen Einbruch der Immobilienanzeigen auf dem Mietwohnungsmarkt um 20 Prozent. Viele potenzielle Vermieter verzichten aufgrund der Kosten für Makler auf eine Vermietung. Angesichts des ohnehin schon knappen Angebots an Mietwohnungen führt diese Verknappung langfristig zu weiteren Preissteigerungen zum Nachteil der Mieter. Die gewerblichen Anzeigen gehen ebenfalls zurück, da immer mehr Eigentümer die Vermarktung ohne konzessionierte Makler durchführen. Dies hat zur Folge, dass Mieter und Vermieter bei Vertragsabschluss auf sich alleine gestellt sind.

Ein weiteres Ergebnis der Analyse ist, dass private Vermieter, die ihre Wohnungen selbst vermarkten, höhere Nettomieten verlangen. Ohne die Beratung von Maklern, die die Miethöhe marktüblich bemessen, kommen Mieter teurer weg. Dieser Trend zur Selbstvermarktung durch Eigentümer nimmt in ganz Österreich zu und hat bereits zur Schließung vieler kleiner Unternehmen geführt.

Kurze Werbeeinblendung

Besonders betroffen von den Folgen des Bestellerprinzips ist Wien. Hier ist die Anzahl der qualifizierten Makler-Mitarbeiter stark zurückgegangen. Ohne qualifizierte Makler sind Mieter und Vermieter dem Markt schutzlos ausgeliefert, was zu einer Zunahme von Betrugsfällen am Mietwohnungsmarkt führt. Oftmals zahlen Mieter Kautionen für nicht existierende Wohnungsangebote.

Um sich als Mieter vor Betrug zu schützen oder als Vermieter die optimalen Mieter zu finden, empfiehlt Gollenz die Beauftragung von Maklerunternehmen. Es sollte jedoch vorab die registrierte WKO (Wirtschaftskammer Österreich) des Unternehmens überprüft werden. Die Marktanalyse zeigt, dass es ohne Makler immer teurer wird.

In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Punkte der Marktanalyse zusammengefasst:

Auswirkungen des Bestellerprinzips auf den Immobilienmarkt in Österreich
– Einbruch der Mietwohnungsanzeigen um 20 Prozent
– Rückgang der gewerblichen Anzeigen ohne konzessionierte Makler
– Höhere Nettomieten bei selbst vermarkteten Wohnungen
– Zunahme des Trends zur Selbstvermarktung durch Eigentümer
– Schließung vieler kleiner Unternehmen
– Betrugsfälle am Mietwohnungsmarkt nehmen zu
– Mieter und Vermieter kennen ihre Rechte und Pflichten nicht
– Beauftragung von Maklern bietet Sicherheit und Schutz

Um eine optimale Mieter-Vermieter-Beziehung zu gewährleisten und Betrugsfällen vorzubeugen, empfiehlt Gollenz die Einbeziehung von Maklern. Die WKO-Registrierung der Maklerunternehmen sollte vorab überprüft werden. Laut der Marktanalyse wird es ohne Makler immer teurer.



Quelle: Wirtschaftskammer Österreich / ots

Quelle/Referenz
ots.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"