Es war eine schockierende Nacht im August 2023, als ein junger polnischer Tourist in einer Münchener U-Bahnstation schreckliche Minuten durchlebte. Die grausame Tat beschäftigte nicht nur die deutschen Behörden, sondern sorgte auch international für Aufsehen. An diesem Freitag (13. September) beginnt am Landgericht München I der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.
Der Angeklagte, ein 21-jähriger Mann aus Afghanistan, soll den betrunkenen und wehrlosen Touristen in der nächtlichen Stille der U-Bahnstation über eine halbe Stunde lang vergewaltigt und anschließend dessen Handy gestohlen haben. Zu dieser Zeit fuhren keine Bahnen mehr, und der Bahnhof war menschenleer.
Politische Dimensionen
Der Fall erregte im Sommer 2023 erhebliche Aufmerksamkeit in Polen. Die polnische Regierung sah in dem Vorfall eine Gelegenheit, auf die Risiken der offenen EU-Grenzpolitik hinzuweisen. Der damalige Premierminister Mateusz Morawiecki von der nationalkonservativen Partei PiS betonte in einer öffentlichen Stellungnahme die Problematik der Migrationspolitik und verlangte, polnische Staatsanwälte in die Ermittlungen einzubeziehen. „Ein junger Pole ist in München Opfer einer Vergewaltigung durch einen Migranten aus Afghanistan geworden. Das sind die Folgen der Politik der offenen Grenzen“, verkündete er auf der Plattform X, früher bekannt als Twitter.
Das polnische Außenministerium ließ den Gesandten der deutschen Botschaft einbestellen und forderte Deutschland auf, in einer Kampagne über potenzielle Gefahren für polnische Staatsbürger aufzuklären, um vorzubeugen und zu informieren.
Juristische Klärung
Nun obliegt es dem Landgericht München I, den Vorfall juristisch aufzuarbeiten und über das Schicksal des Angeklagten zu entscheiden. Die Verhandlung wird zeigen, ob die vorgebrachten Vorwürfe bestätigt werden und welche Strafe dem vermeintlichen Täter droht. Die öffentliche und politische Brisanz des Falls erhöht den Druck auf alle Beteiligten, eine gründliche und faire Untersuchung durchzuführen.
Der Ausgang dieses Prozesses wird nicht nur in Deutschland, sondern auch international aufmerksam verfolgt, insbesondere in Polen, wo der Fall weiterhin Wellen schlägt. Die Öffentlichkeit erwartet gespannt, welche Konsequenzen gezogen werden und ob sich ähnliche Vorfälle durch präventive Maßnahmen künftig verhindern lassen.
– NAG