Die moldauische Regierung sieht sich angesichts der abrupten Einstellung der Gaslieferungen durch den russischen Gazprom-Konzern vor enormen Herausforderungen. Diese Entscheidung, die am 1. Januar 2025 wirksam wird, fiel zeitgleich mit der bekannt gegebenen Absicht der Ukraine, den Gas-Transitausfall aufgrund des anhaltenden Konflikts mit Russland nicht mehr zu subventionieren. Moldau hat bereits einen Notstand ausgerufen, um auf die drohende Energiekrise zu reagieren, da das Land stark von russischem Erdgas abhängig ist, wie vienna.at berichtete.
Rumäniens Schritte zur Energiesicherheit
Während Moldau um Energie bangt, plant Rumänien, seine Gasvorkommen im Schwarzen Meer zu fördern, um die EU von russischen Lieferungen unabhängiger zu machen. Die rumänische Regierung unter Premier Nicolae Ciuca hat angekündigt, die Gasproduktion zu steigern, was bedeutet, dass Rumänien in der Lage sein könnte, bis zu 20 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr zu fördern, wie fr.de informierte. Insbesondere das Neptun Deep Gasfeld vor der Küste Rumäniens birgt großes Potenzial, das bislang nicht ausschöpft wurde.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Rumänien könnten sich jedoch als Hindernis erweisen. Trotz der vielversprechenden Vorkommen erwartet der Energieexperte Dumitru Chisăliță, dass die rumänische Politik für eine erfolgreiche Umsetzung entscheidend ist. Mit der Übernahme von ExxonMobils Anteilen könnte Rumänien den Bau der wichtigen BRUA-Pipeline vorantreiben, die es ermöglichen würde, Gas in andere europäische Länder zu exportieren. Diese Infrastruktur könnte Rumänien zu einem bedeutenden Anbieter regionaler Energiesicherheit machen. Nun bleibt abzuwarten, ob Moldau, das zu einem Großteil über Strom aus der umstrittenen Region Transnistrien versorgt wird, der drohenden Energiekrise entkommen kann oder ob auch hier Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Energieversorgung ergriffen werden müssen.
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