Beim Landesbauerntag in Rendsburg, der am 30. August 2024 stattfand, hat Ministerpräsident Daniel Günther signifikante Änderungen für die Landwirtschaft angekündigt. Diese Veränderungen sollen Landwirten zugutekommen und Vorschriften vereinfachen. Der Hintergrund dieser Reformen wurde durch die anhaltenden Forderungen des Landesbauernverbands unterstrichen.
Günther betonte in seiner Rede, dass Landwirte in Zukunft Knicks, also Hecken und Sträucher, früher und intensiver zurückschneiden dürfen. Dies liegt im Interesse der Landwirtschaft, da eine professionellere Pflege dieser Flächen oft notwendig ist. Zudem wird die Dokumentationspflicht für Landwirte über ein einheitliches Datenportal vereinfacht, was die Bürokratie erheblich reduzieren soll. Präsident Klaus-Peter Lucht des Bauernverbands Schleswig-Holstein hatte zuvor eindringlich darauf hingewiesen, dass besonders jüngere Landwirte von den vielen Regelungen frustriert seien.
Wichtige Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirtschaft
In den Ausführungen von Günther wurde auch klar, dass die Landesregierung die Jagd auf Wildgänse weiterhin fördern möchte, um die Bestände zu regulieren. Diese Maßnahme soll dringend notwendig sein, um die landwirtschaftlichen Flächen zu schützen. Günther stellte ebenfalls klar, dass die Kritik an der aktuellen Bundesregierung, insbesondere an der Ampel-Koalition, nicht unbegründet sei. Die Streichung der Agrardiesel-Subventionen wird als schwerwiegendes Manko angeprangert, für das jedoch die Landesregierung nicht verantwortlich ist.
Die Reaktionen auf die Ankündigungen des Ministerpräsidenten waren durchweg positiv. Lucht äußerte, dass Günther sich aktiv den Problemen der Landwirte widmet und die Defizite in der eigenen Regierung anerkannt hat. Der Dialog zwischen Politik und Landwirtschaft zeigt nun erste Erfolge, was den Landwirten Hoffnung gibt.
Ein Tag im Zeichen der Landwirtschaft
Der Landesbauerntag, der im Rahmen der Norla-Messe stattfand, begann um 10 Uhr am Morgen. Neben Günther wurden auch verschiedene Politiker erwartet, darunter EU-Abgeordneter David McAllister, der sich ebenfalls an die rund 1.000 versammelten Landwirte richtete. Dieser Austausch ist entscheidend, um die Belange der Landwirtschaft besser zu verstehen und gezielt auf ihre Herausforderungen einzugehen.
Ein zentrales Thema des Tages waren die Herausforderungen im Bereich des Moorschutzes, der insbesondere die Milchbetriebe in den niedrig gelegenen Gebieten Schleswig-Holsteins betrifft. Lucht stellte heraus, dass Umsiedlungen und Wiedervernässungen nur im Einvernehmen mit den landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort stattfinden sollten. Alle Naturschutzmaßnahmen müssen auch die wirtschaftlichen Interessen der Landwirte in Betracht ziehen. Lucht unterstrich, dass das Zusammenwirken von Naturschutz und Landwirtschaft entscheidend ist für eine nachhaltige Praxis.
Zusätzlich gab es Diskussionen über die Fortschritte in der nachhaltigen Landwirtschaft und verschiedene Studien, die die aktuellen Bedingungen und Messgrößen der Nachhaltigkeit untersuchen. Brüssel zeigt sich zunehmend den Interessen der Landwirte entgegenkommend und senkt einige Auflagen, was von den Landwirten wohlwollend aufgenommen wird. Dies bietet eine positive Perspektive, auch wenn die politischen Spannungen, insbesondere mit den Grünen in Schleswig-Holstein, bestehen bleiben.
– NAG