In einer unerwarteten Wendung bei der kroatischen Präsidentschaftswahl führt der amtierende Präsident Zoran Milanović mit 51,48 Prozent der Stimmen, so die neuesten Nachwahlbefragungen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Milanović die Wahl bereits im ersten Durchgang klar gewinnen könnte. Der Kandidat der regierenden Kroatischen Demokratischen Union (HDZ), Dragan Primorac, belegt mit 19,29 Prozent den zweiten Platz, gefolgt von Marija Selak Raspudić mit 8,84 Prozent. Ursprünglich wurde eine Stichwahl zwischen Milanović und Primorac erwartet, jedoch zeigt sich jetzt, dass der aktuelle Präsident weit vor seinen Mitbewerbern liegt, was von mehreren kroatischen Fernsehsendern berichtet wurde.
Die Wahlbeteiligung blieb bis zum Nachmittag mit etwa 36 Prozent hinter den Erwartungen zurück, was auf ein spürbar geringeres Interesse im Vergleich zu den letzten Wahlen hindeutet. Laut t-online.de ist Milanović, der als Populist gilt und sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber der Europäischen Union geäußert hat, seit fast zwei Jahrzehnten eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der kroatischen Politik. In seinem Wahlkampf trat er als die starke Opposition gegen den Regierungschef Andrej Plenković auf, unterstützt von der größten Oppositionspartei, den Sozialdemokraten.
Wichtige Wahldaten und Einfluss
Die Wahllokale schlossen um 19 Uhr, und die staatliche Wahlkommission wird nach 20 Uhr erste Teilergebnisse veröffentlichen. Milanović, der 2020 als Präsident ins Amt kam, hat in den letzten fünf Jahren seine Position als kritischer Stimme gegenüber der Regierung gefestigt. In Anbetracht der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Kroatien, darunter hohe Inflation und Korruption, könnte Milanovićs Rückkehr ins Amt bedeutende Konsequenzen für die künftige Politik des Landes haben.
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