Bei einem aktuellen Auftritt in der Talkshow von Sandra Maischberger hat der berühmte Bergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner (79) eine scharfe Kritik an dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) geübt. Messner, der für seine offenen Worte bekannt ist, äußerte sich klar: „Ich kann sagen, dass Putin keinen Frieden will, keinen Frieden macht. Das ist ein kleiner beleidigter Mann, der eine ganz klare Mission hat, und das zieht er durch.“ Mit dieser Äußerung stellt Messner nicht nur Putins Verhaltensweisen in Frage, sondern auch seine Motive und Ziele während des andauernden Konflikts in der Ukraine.
Besonders schwer wiegt Messners Vorwurf, dass Putin sich nicht um das Wohl der Menschen kümmert, die unter dem Krieg leiden. Er betont: „Ihm ist es nicht wichtig, wie viele Leute, auch seine eigenen Leute, da ums Leben kommen!“ Diese deutlichen Worte machen Messners Haltung deutlich und zeigen, dass er die gegenwärtige geopolitische Situation mit Besorgnis betrachtet.
Friedensverhandlungen und ihre Ausichten
Messner sieht nur sehr wenig Hoffnung auf Friedensverhandlungen mit dem Kreml. Als eine potenzielle Wende sah er lediglich den Umstand, als der Söldnerführer Jewgeni Prigoschin versucht hatte, nach Moskau aufzubrechen. „Die einzige Chance war, als dieser Söldnerführer versucht hat, nach Moskau aufzubrechen!“ betonte er und beleuchtet damit die ernsthafte und komplizierte Natur der politischen Situation in Russland.
Der Alpinist beschreibt weiter, dass man bei einem solchen Aufeinandertreffen Putins vielleicht reagieren hätte können. „Wenn der das durchgezogen hätte, wäre er wahrscheinlich inzwischen auch tot. So haben die Putin-Leute ihn verschwinden lassen“, erklärt Messner. Diese Aussagen stellen die Gefährlichkeit der politischen Arena in Russland in den Fokus und zeigen, dass es selbst für eine Persönlichkeit von Messners Kaliber gefährlich sein kann, sich mit Putin auseinanderzusetzen.
Messner wollte jedoch nicht nur Kritik üben. Er nahm auch seine langjährige Freundin Angela Merkel (70) in Schutz, mit der er viele Bergtouren unternommen hat. Merkel hatte stets auf eine friedliche Lösung zwischen Europa und Russland gehofft, auch wenn diese Brücke inzwischen zerbrochen ist. „Sie ist zäh, sie ist ruhig, sie redet nicht beim Wandern, was ich liebe. Dieses Gequatsche beim Wandern!“, erklärte er schmunzelnd über ihre gemeinsamen Wanderungen.
Ein weiteres Thema, das Messner ansprach, war der zunehmende Tourismus in alpinen Regionen. Er äußerte Bedenken über die Entwicklung, spricht jedoch mit einem gewissen Respekt über die neuen touristischen Unternehmungen in Tibet, wo große Infrastrukturprojekte geplant sind. „Es werden 20 Flugplätze im alten Tibet gebaut. Die machen Tourismus. Die wissen, wie das funktioniert“, lobte er. Damit erkennt er die Marktchancen und das wirtschaftliche Potenzial für die Region an.
Obwohl Messner selbst eine strenge Haltung gegenüber übermäßigem Tourismus in den Alpen hat, sieht er die wirtschaftlichen Vorteile, die mit dem Tourismus verbunden sind, in Form von Einkommensmöglichkeiten für lokale Bevölkerungsschichten, wie den Sherpas, die stets von der Bergtourismusbranche profitiert haben. „Das ist Tourismus. Die Sherpas, das sind 40.000 Menschen, die leben davon. Das ist ihr Geschäft“, erläuterte er und macht deutlich, dass die wirtschaftliche Realität für viele Familien von den touristischen Aktivitäten abhängt.
Mit dem nahenden 80. Geburtstag plant Messner, diesen in einer Almhütte mit seiner Frau Diane (44) zu feiern. In seinen letzten Überlegungen zu verschiedenen sportlichen Aktivitäten hat er das Bergsteigen als eine „Dekadenzerscheinung der letzten 200 Jahre“ bezeichnet. Dennoch möchte er seinen Einfluss auf das alpine Erbe nicht verlieren und hat deshalb das Start-up „Messner Mountain Heritage“ gegründet, um das traditionelle Bergsteigen zu bewahren.
Messner verweist zudem darauf, dass heutzutage viele junge Menschen in Hallen klettern und sieht in diesem Trend eine Verlagerung der Werte im Sport. „90 Prozent der jungen Leute klettern heute in der Halle. Das ist ein sehr gesunder Sport, inzwischen sogar olympisch. Aber mit einem Naturerlebnis hat das natürlich nichts mehr zu tun“, resümiert er, was die Wanderkultur und die Outdoor-Erlebnisse seiner Generation betrifft.
So bleibt Messner in seiner Kritik an Putin und der aktuellen politischen Lage scharf, während er gleichzeitig einen Blick auf die Zukunft des Bergsteigens und dessen kulturelle Bedeutung in einer sich verändernden Welt wirft. Die Worte des alten Bergsteigers tragen Gewicht und geben Einblick in seine besorgte, aber auch hoffnungsvolle Sicht auf die Herausforderungen, die sowohl die Politik als auch der Sport in der heutigen Zeit mit sich bringen.