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Die bevorstehenden Bundestagswahlen in Deutschland am kommenden Sonntag könnten eine dramatische Wende in der deutschen Politik herbeiführen. Laut aktuellen Umfragen liegt die Union unter Führung von Friedrich Merz zwischen 28 und 32 Prozent und könnte somit stärkste Kraft werden. Die AfD folgt mit 20 bis 21 Prozent, während die SPD und die Grünen bei 14 bis 16 Prozent beziehungsweise 12 bis 14 Prozent rangieren. Bedrohlich wird es für die FDP, die mit 4 bis 5 Prozent möglicherweise an der 5-Prozent-Hürde scheitern könnte, wie vienna.at berichtete.
Spannung vor der Wahl
Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD hat sich zur bevorstehenden Wahl klar positioniert und plant, auch nach einem möglichen Verlust des Kanzleramtes als Abgeordneter im Bundestag zu bleiben. „Das steht schon ewig lange fest“, erklärte er in einem letzten Wahlkampfauftritt in Potsdam. Seine Chancen, den Wahlkreis zu gewinnen, scheinen trotz der schlechten Umfragewerte überdurchschnittlich, was an die Historie von Gerhard Schröder und Helmut Kohl erinnert. Die politische Stimmung bleibt angespannt, vor allem aufgrund drohender Proteste gegen die AfD-Kandidatin Alice Weidel, die in ihrer Schweizer Heimat kritisiert wird, wie focus.de berichtet.
Die Wahlen könnten zudem tiefgreifende Veränderungen im Bundestag nach sich ziehen. Der neue Bundestag wird durch eine Reform auf 630 Abgeordnete reduziert, was mehr als 100 weniger sind als zuvor. Dies könnte die Regierungsbildung erschweren, vor allem wenn kleinere Parteien ins Parlament einziehen. Eine Koalition mit der SPD oder den Grünen ist Merz nicht gänzlich abgeneigt, aber CSU-Chef Markus Söder steht einer Partnerschaft mit den Grünen entgegen, und sollte es mehrere kleine Parteien in den Bundestag schaffen, könnte dies die Union in eine schwierige Lage bringen.
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