In Hamburg gibt es erneut Bewegung in der Frage der Flüchtlingsunterbringung. Diesmal ist der Stadtteil Bahrenfeld im Fokus, wo die Stadt eine umfangreiche Unterkunft plant. Konkret geht es um die Umgestaltung des ehemaligen Selgros-Markts an der Tasköprüstraße 10, der sich westlich der Neuen Mitte Altona befindet. In den weitläufigen Hallen des Großmarktes sollen bald bis zu 650 Menschen ein neues, wenn auch vorübergehendes, Zuhause finden.
Schon länger stand der Plan im Raum, den leerstehenden Markt als Notquartier zu nutzen. Bis vor kurzem waren jedoch die Verhandlungen mit dem Eigentümer der Immobilie noch nicht abgeschlossen. Nun scheint ein Durchbruch in den Verhandlungen erzielt worden zu sein, was den Weg für diese Großunterkunft frei macht. Um ausreichend Privatsphäre zu schaffen, wird der Innenraum in sogenannte "Kompartements" unterteilt. Diese durch Stellwände abgetrennten Sektionen sind jedoch nach oben hin offen. Ergänzt wird diese Struktur durch Sanitärcontainer, die rund um die Halle aufgebaut werden sollen.
Anwohnerinformation und Behördenbeteiligung
Die hohe Zahl an Geflüchteten, die nach Hamburg kommen, stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Aktuell sind etwa 47.000 Menschen in öffentlich-rechtlichen Unterkünften untergebracht, und die Auslastung der Kapazitäten hat nahezu den Höchststand erreicht. Wie www.t-online.de berichtet, spielt Bahrenfeld eine Schlüsselrolle bei der Schaffung neuer Kapazitäten.
Um die Anwohner über die geplante Nutzung zu informieren, plant die Sozialbehörde eine Veranstaltung am 15. Oktober. Diese wird in der Aula der Max-Brauer-Schule stattfinden, wobei auch Vertreter der Betreibergesellschaft "Fördern & Wohnen" sowie des Bezirksamtes Altona anwesend sein werden. Hier haben die Bürger die Gelegenheit, sich über die Pläne zu informieren und direkt ihre Fragen an die Verantwortlichen zu stellen.
Notwendige Schritte angesichts eines hohen Zuzugs
Angesichts des ungebrochenen Zuzugs von Geflüchteten sieht sich die Hamburger Sozialbehörde gezwungen, rasch zu handeln und neue Unterbringungen zu schaffen. Die geplante Mega-Unterkunft in Bahrenfeld ist Teil dieser Bemühungen. Die Kapazitäten der Stadt stehen bereits stark unter Druck, da sie zu 97 Prozent ausgelastet sind.
Diese Entwicklung zeigt, wie dringend notwendig zusätzliche Plätze sind, um den Bedarf zu decken. Durch die Umwandlung bestehender leerstehender Gebäude hofft die Stadt, schnelle und effektive Lösungen zu finden. Die Informationsveranstaltung Mitte Oktober soll Klarheit über die weiteren Schritte bringen und das Verständnis der örtlichen Gemeinschaft fördern.
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