In einem Artikel von www.ots.at ist zu lesen, dass der Einsatz von Kunststoff in Lebensmittelverpackungen, Textilien, Reinigungsmitteln und Kosmetik heutzutage selbstverständlich ist. Wo Plastik verwendet wird, entsteht Mikroplastik. Um über Maßnahmen zur Reduktion von Mikroplastik im Alltag zu informieren, hat die Initiative „natürlich weniger Mist“ viele Tipps auf ihrer Website www.wenigermist.at bereitgestellt.
Plastik ist ein unausweichlicher Bestandteil unseres Alltags – es ist billig, praktisch und allgegenwärtig. Doch sobald Plastik in Umlauf gebracht wird, hinterlässt es Spuren in Form von Mikroplastik. Dieses entsteht beispielsweise durch Abrieb, fortwährende Zerkleinerung und Zersetzung durch UV-Licht. Jährlich gelangen weltweit mindestens 8 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Meere. Dabei entstehen 19 bis 31% des Mikroplastiks, das in Europa in die Ozeane gelangt, direkt als Kleinstpartikel. Davon werden zum Beispiel 35% durch das Waschen von Textilien aus Kunstfasern und 28% durch den Reifenabrieb im Verkehr erzeugt. Mikroplastik stellt nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar, sondern auch für die Umwelt.
Laut Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky können wir jedoch im Alltag verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Entstehung von Mikroplastik zu vermeiden. Dazu gehört beispielsweise das Einkaufen mit möglichst wenig Verpackung, der Kauf von ökologischen Reinigungsmitteln und das Vermeiden von Kunststoffen im Haushalt und Garten.
Ein weiterer Aspekt ist der Eintrag von Mikroplastik in das Abwasser. Obwohl Kläranlagen effizient Mikroplastik herausfiltern können, ist es dennoch besser, den Eintrag über den Abfluss zu vermeiden. Denn trotz der Klärung bleiben Partikel im gereinigten Abwasser zurück und der Klärschlamm wird häufig zur Düngung auf Felder ausgebracht. Dadurch gelangt Plastik aus Kosmetik, Reinigungsmitteln und Textilien in Böden und Flüsse und letztendlich über Fische und Meerestiere wieder in unsere Nahrung. Aus diesem Grund wird in Wien der Klärschlamm bereits seit Jahrzehnten verbrannt. Die Expertin Sandra Papes von DIE UMWELTBERATUNG empfiehlt zudem, Naturfasern wie Baumwolle, Hanf, Leinen und Wolle den Vorzug zu geben, da sie beim Tragen und Waschen keine Mikrofasern verlieren.
Auch beim Waschen von Kleidung kann der Eintrag von Mikroplastik reduziert werden. Geringere Schleuderzahlen und das Trocknen an der Wäscheleine anstelle des Trockners sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern reduzieren auch den Eintrag von Mikroplastik. Waschbeutel zum Waschen von Kunstfasertextilien haben hingegen nur eine unzureichende Wirkung, da viele Partikel kleiner sind als die Poren des Beutels. Es besteht jedoch die Möglichkeit, bestehende Waschmaschinen mit Mikroplastikfiltern auszurüsten, um die Anzahl der Mikroplastikteile im Abwasser zu verringern.
Zusätzlich zur Vermeidung von Mikroplastik im Abwasser ist es wichtig, auch den Eintrag von Mikroplastik in die Luft und in Gewässer zu reduzieren. Teppiche, Decken und Kissen aus Kunstfasern geben Mikropartikel an die Raumluft ab. Durch die Verwendung von Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Wolle bleibt die Luft frei von Mikroplastik. Im Garten und auf dem Balkon sollten statt Plastik vermehrt Naturmaterialien wie Ton und Hanfschnüre verwendet werden, da Kunstrasen, Folien und Plastikverpackungen durch Wind und Wetter Partikel verlieren. Diese werden dann eingeatmet, in die Meere geschwemmt und letztendlich über Wasser und Lebensmittel aufgenommen. Daher ist es wichtig, vor jedem Kauf eines neuen Produktes zu überlegen, ob es eine plastikfreie Alternative gibt.
Des Weiteren sollte auch das achtlose Wegwerfen von Abfall, das sogenannte Littering, vermieden werden. Wenn Plastik in der Natur weggeworfen wird, beginnt es unter der UV-Strahlung der Sonne zu zerfallen und wird zu Mikroplastik.
Auch der Autoverkehr trägt zur Verbreitung von Mikroplastik bei. Laut VCÖ produzieren PKWs alle 100 Kilometer etwa zwei bis drei Gramm Mikroplastik, wobei die Reifen über ihre Lebensdauer im Durchschnitt ein- bis eineinhalb Kilogramm Masse verlieren. Daher ist es am effektivsten, den Autokonsum insgesamt zu reduzieren und die Geschwindigkeit zu verringern. Zusätzlich hilft es, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren, da sowohl zu viel als auch zu wenig Druck zu mehr Reifenabrieb führt. Beim Autokauf kann darauf geachtet werden, ein möglichst kleines Modell mit geringer Reifendimension zu wählen, da das Gewicht und die Dimension des Autos den Reifenabrieb beeinflussen.
Zusammenfassend gibt es viele Möglichkeiten, Mikroplastik im Alltag zu vermeiden. Die Initiative „natürlich weniger Mist“ bietet auf ihrer Website www.wenigermist.at eine Vielzahl von praktischen Tipps und Links zur Reduktion von Plastik. Es liegt an uns, diese Informationen zu nutzen und unseren Beitrag zur Vermeidung von Mikroplastik zu leisten. Denn nur wenn wir gemeinsam handeln, können wir den weiteren Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt reduzieren und somit unsere Gesundheit und die Gesundheit unseres Planeten schützen.