Die Social-Media-Welt gerät ins Wanken! Eine Nutzerin aus Lippetal muss nach einer gewagten Bemerkung auf der Plattform X tief in die Tasche greifen. Ihr Kommentar über Marie-Agnes Strack-Zimmermann, eine FDP-Politikerin, schlug hohe Wellen: „Teuflisches, hässliches Weib“. Im Februar diesen Jahres ließ die ehemalige Bundestagsabgeordnete das nicht auf sich sitzen und zog alle Register des Gesetzes: Zivilrechtlich wie auch strafrechtlich! Ganze 800 Euro muss die Nutzerin jetzt insgesamt zahlen. Ein Gesichtspunkt, den niemand auf dem digitalen Strecker erwartet hätte.
Doch der Hintergrund dieser brisanten Geschichte hat es in sich. Die Lippeltalerin, deren Name nicht bekannt gegeben wurde, war verärgert über Strack-Zimmermanns eiserne Unterstützung der Impfpflicht im Zuge der Corona-Pandemie. Ein Standpunkt, der nicht nur bei ihr unfassbare Wut entfachte, sondern weit über die Gesundheitsbranche für Verstimmung sorgte. Viele Gesundheitsmitarbeiter mussten infolge dieser Entscheidungen berufliche Rückschläge hinnehmen, so auch die Nutzerin aus Lippetal. Die Ex-Politikerin konfrontierte die Vorwürfe mit einer beeindruckenden Anzahl von 1.970 Anzeigen wegen vermeintlicher Beleidigungen! Ein Auftritt, der sich gewaschen hat.
Online-Kommentare unter der Lupe
Der Gerichtssaal in Soest wurde zum Schauplatz eines zerfahrenen Dramas. Die betroffene Nutzerin gestand ihre Schuld ein, zog sich aus den sozialen Medien zurück und verhandelte eine außergerichtliche Einigung, die sie bereits 400 Euro kostete. Doch das reichte nicht! Auch strafrechtlich zog der Rattenschwanz für sie nach. Ein weiteres finanzielles Nachspiel im Wert von 400 Euro folgte. Die Entscheidung des Gerichts begründete sich durch „Geringfügigkeit“, doch ein makelloser Ausgang sieht anders aus.
Der brisante Fall zeigt, dass Politiker wie Strack-Zimmermann mit der Anrufung der Justiz nicht alleine stehen. Alleinstehende Eklats bei vergleichbaren Fällen füllen ebenfalls die Schlagzeilen. Prominente Namen wie Friedrich Merz und Robert Habeck sind dabei keine Unbekannten. Auch sie waren mit Anzeigen nicht sparsam, was in manchen Fällen sogar Hausdurchsuchungen nach sich zog. Ein Paradebeispiel dafür ist die Razzia bei einem Rentner, dessen „Schwachkopf“-Meme zum Staatskomplex avancierte. Politische Anfeindungen im Netz sind also kein Einzelfall und rütteln doch an so manchem sozialen Gefüge.