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Liebesbriefe von Göring: Brisante Einblicke in die dunkle Vergangenheit!

Am 29. April 2025 wird das Münchner Auktionshaus Hermann Historica handgeschriebene Liebesbriefe von Hermann Göring versteigern. Diese Briefe, die in den frühen 1920er-Jahren verfasst wurden, geben einen Einblick in das persönliche Leben des späteren NS-Verbrechers, als er noch nicht die Machtstellung innerhalb des nationalsozialistischen Regimes innehatte. Göring war zu dieser Zeit als Jagdflieger aktiv und lebte 1920 in Schweden, wo er die verheiratete schwedische Adelige Carin von Kantzow traf, die bereits einen siebenjährigen Sohn hatte.

Die Briefe dokumentieren Görings Werben um Carin und stammen aus der frühen Phase ihrer Beziehung. Historisches Gewicht haben die Schreiben, da sie die private Seite eines Mannes zeigen, der später zum Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Stellvertreter Adolf Hitlers avancierte. Göring wurde für zahlreiche Verbrechen verantwortlich gemacht und war am Ende des Zweiten Weltkriegs ein zentraler Akteur im NS-Regime, was seine Briefe besonders brisant macht. Ein Beispiel aus einem dieser Briefe dokumentiert Görings Besitzansprüche: „Du bist meine Frau vor Gott, möchtest Du es doch bald auch vor den Menschen werden.”

Versteigerungen und NS-Objekte

Die Auktion von Görings Liebesbriefen steht in einem größeren Kontext des Handels mit NS-Objekten, der seit einigen Jahren boomt. Am 18. Juni stehen ebenfalls zahlreiche NS-Devotionalien zur Versteigerung, darunter eine eindrucksvolle Seidenunterhose von Hermann Göring mit einer Bundweite von 140 cm. Diese Sammlung stammt von dem US-Arzt John K. Lattimer, der während der Nürnberger Prozesse tätig war, und umfasst auch Kleidungsstücke von Eva Braun sowie Krawatten und Hosen von Adolf Hitler. Unter den rareren Objekten befindet sich ein Röntgenbild von Hitlers Schädel nach dem Attentat am 20. Juli 1944.

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Während die Anziehungskraft solcher Artefakte in der Faszination für das Verbotene und dem menschlichen Abgrund begründet wird, ist die Reaktion der Öffentlichkeit zwiespältig. Kritiker argumentieren, der Handel mit NS-Gegenständen bagatellisiere den Nationalsozialismus. Zehn Museen und Gedenkstätten haben in einem offenen Brief die Auktionen scharf verurteilt. Wolfgang Hermann, der Inhaber des Auktionshauses, sieht sich jedoch keiner Schuld bewusst und plant für die Auktion einen Erlös von 170.000 Euro.

Rechtslage und gesellschaftliche Diskussion

In Deutschland ist der Erwerb und Besitz von NS-Gegenständen legal, solange NS-Symbole abgedeckt sind. Das Tragen oder öffentliche Zeigen solcher Symbole ist jedoch verboten, während der Handel mit NS-Devotionalien trotz rechtlicher Einschränkungen floriert. Es gibt Schätzungen, dass 10-20% der angebotenen Haushaltswaren Fälschungen sind, was die Unsicherheit auf dem Markt erhöht.

Die Diskussion über den Umgang mit diesen historischen Objekten ist in der deutschen Politik seit Jahrzehnten präsent und wird durch die Kontroversen um Auktionen wie die von Hermann Historica neu belebt. Hans Ottomeyer, ein deutscher Kunsthistoriker, hat sich wiederholt für eine offene Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte ausgesprochen, um eine Verherrlichung der Ära zu vermeiden. Diese Auseinandersetzung bleibt angesichts der laufenden Versteigerungen ein wichtiges Thema in der Gesellschaft.

Die bevorstehenden Auktionen werfen somit nicht nur einen Blick auf die Vergangenheit, sondern rufen auch ethische Fragen über den Umgang mit dem Erbe des Nationalsozialismus auf, was sowohl Sammler als auch Historiker beschäftigt.

Für weitere Informationen über die versteigerten Objekte und die damit verbundenen Kontroversen besuchen Sie oe24, Welt und DW.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
München, Deutschland
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Quellen
welt.de

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