In Hoyerswerda fand kürzlich eine Bürgersprechstunde statt, die Gelegenheit bot, direkt mit dem Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh (SPD) zu sprechen. Bei diesem Treffen konnten die Bürger ihre Anliegen ohne festgelegtes Hauptthema vorbringen. Diesmal gab es unter anderem Berichte von Einwohnern, die dringende Unterstützung in ihrer Lebenssituation benötigten.
Ein besonders bewegender Fall war der einer jungen Mutter mit Kleinkind, die eine passende Zweiraumwohnung suchte. Der Fall wurde in dieser ersten Sprechstunde nach der Sommerpause vorgetragen. Trotz der gefundenen 60,25 Quadratmeter großen Wohnung teilte das Jobcenter mit, dass der Antrag aufgrund einer geringfügigen Überschreitung der geforderten Quadratmeterzahl abgelehnt wurde. Ruban-Zeh nahm sich der Sache an und versprach, dass sich die Verwaltung darum kümmern werde, da sich dieses Problem in Hoyerswerda häufig wiederhole.
Öffentliche Verkehrsmittel und deren Erreichbarkeit
Ein anderes Thema, das die Bürger bewegte, betraf die Erreichbarkeit von kulturellen Veranstaltungen für ältere Menschen. Eine Dame im Rollstuhl berichtete, dass sie am Wochenende nicht mit dem Bus zu Veranstaltungen fahren könne, da der Fahrplan dies nicht ermögliche. Dieses Thema wurde bereits zuvor in anderen Fragerunden angesprochen, doch es hat sich nichts verändert. Der Oberbürgermeister informierte über die begrenzten staatlichen Zuschüsse, die der Verkehrsgesellschaft zur Verfügung stehen. Diese Mittel reichen momentan nicht aus, um den Betrieb im vollen Umfang aufrechtzuerhalten. Voriges Jahr musste die Verkehrsgesellschaft einen Verlust von rund 575.000 Euro ausgleichen, was die Situation zusätzlich erschwert.
Ein weiterer Punkt des Treffens war die Unterstützung des Ehrenamts, die aufgrund personeller Engpässe immer drängender wird. Gabriele Mark, Mitglied des Seniorenbeirats, äußerte den Wunsch nach einer materiellen Würdigung des ehrenamtlichen Engagements in der Stadt. Gleichzeitig war Robert Gbureck von der Eisdiele „Schoko & Luise“ der Meinung, dass das Nachtleben in Hoyerswerda mit verschiedenen Maßnahmen verbessert werden könnte. Seine Vision: eine lebendigere Ausgehkultur.
Auch die Infrastruktur war ein wiederkehrendes Thema. Die Straßen und Wege der Stadt sind in einem besorgniserregenden Zustand, was die Bürger stark belastet. Obwohl das Straßennetz von 200 Kilometern noch existiert, hat sich die Einwohnerzahl drastisch verringert, was die Instandhaltung der Infrastruktur immer schwieriger macht. Vor diesem Hintergrund wird ein neues Stadtentwicklungskonzept namens GeREHK erarbeitet, das festlegen soll, in welche Gebiete die Stadt noch investieren kann und wo Einschnitte notwendig sein werden.
Die nächste Sprechstunde mit dem Oberbürgermeister findet am 27. September um 17 Uhr in der Bibliothek statt und wird sich dem Thema Mobilfunk widmen. Die Bürger sind eingeladen, auch in dieser Runde ihre Anliegen vorzutragen und Fragen zu stellen, um einen direkten Draht zur Stadtverwaltung zu pflegen.
Für weitere Informationen zu den Themen der Bürgersprechstunden und den besprochenen Anliegen können interessierte Leser die aktuellen Entwicklungen bei www.saechsische.de verfolgen.