Politik

Küchenmöbelindustrie kämpft mit Umsatzrückgang: Dringender Appell an die Politik!

Auf der Jahres-Wirtschaftspressekonferenz in Löhne warnt der VdDK vor einem alarmierenden Umsatzrückgang von 7,7 Prozent in der Küchenmöbelindustrie und ruft die Politik dringend zu Maßnahmen auf, um die Krise im Wohnungsbau und die schwache Verbraucherstimmung zu bekämpfen!

Bei der Jahres-Wirtschaftspressekonferenz des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) am 23. September in Löhne äußerten VdDK-Geschäftsführer Jan Kurth und Vorstandsvorsitzender Stefan Waldenmaier ernste Bedenken gegenüber der aktuellen Marktentwicklung. Wie sie berichteten, verzeichnete die Küchenmöbelindustrie bis Ende Juli 2024 ein Umsatzminus von 3,4 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung wird hauptsächlich auf die anhaltende Krise im Wohnungsbau und die derzeit schwache Verbraucherstimmung zurückgeführt. Außerdem sind die Verkaufszahlen in den ersten beiden Quartalen um etwa 6,5 Prozent gesunken.

Eine detaillierte Aufschlüsselung zeigt, dass die Hersteller in Deutschland einen Rückgang von 1,8 Milliarden Euro (-8,7%) erlitten haben, während der Auslandsumsatz um 1,6 Milliarden Euro (-6,5%) gefallen ist. Interessanterweise zeigt der Markt in den Vereinigten Staaten eine positive Entwicklung mit einem Umsatzwachstum von 18,2 Prozent.

Politischer Appell und notwendige Maßnahmen

Die Geschäftsführer von VdDK richteten einen eindringlichen Appell an die deutsche Politik. Obwohl es Anzeichen gibt, dass die Inflation sinkt und die Reallöhne ansteigen könnten, halten sich die Verbraucher weiterhin zurück und neigen dazu, eher zu sparen, als Geld auszugeben. Das Vertrauen in die Industrie und die politischen Entscheidungen muss erst wiederhergestellt werden. Um den Konsum und den Bau zu stimulieren, fordern Waldenmaier und Kurth von der Bundesregierung Maßnahmen, die vergleichbar sind mit der „Abwrackprämie“ der Autoindustrie aus dem Jahr 2008. Diese entscheidenden politischen Anreize müsse auch die Küchen- und Möbelindustrie während dieser harten Zeiten erhalten.

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Zusätzlich wird die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) kritisch betrachtet. Der VdDK betont, dass die geforderten Nachweise über eine entwaldungsfreie Lieferkette und die umfassenden Datenanforderungen, die forciert werden, zu einer erheblichen Belastung für kleinere und mittelständische Unternehmen führen können. Der Verband fordert eine Verschiebung der gesetzlichen Fristen um zwei Jahre, um diese neuen Anforderungen bewältigen zu können.

Ausblick und Marktbelebung

Für die zweite Jahreshälfte 2024 zeigt sich der VdDK vorsichtig optimistisch. Erste Anzeichen einer Verbesserung des Konsumklimas sind sichtbar, erkennbar an einem leichten Anstieg der Auftragseingänge in den letzten Wochen. Da die Verkaufszahlen im zweiten Halbjahr 2023 bereits schwächer waren, wird eine moderate Steigerung der Auftragseingänge und des Umsatzniveaus im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 vermutet. Pflegerische Aspekte wie die kühle Jahreszeit könnten diesen Trend unterstützen, da Verbraucher dazu neigen, sich in ihren eigenen vier Wänden wohlzufühlen und eigenen Umbauten den Vorzug geben.

Eine Verbraucherumfrage des Marktforschungsinstituts Kantar zeigt interessante Einkaufspläne: 40 Prozent der potenziellen Käufer suchen nach Küchen im Preisbereich von 5.000 bis 10.000 Euro, 27 Prozent von unter 5.000 Euro, während 19 Prozent bereit sind, bis zu 15.000 Euro auszugeben. 11 Prozent planen, 15.000 bis 20.000 Euro für ihre neue Küche einzuplanen.

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Zur untermauernden Unterstützung und Bereitstellung weiterer Informationen hat der VdDK das „Statistik-Special 2024“ veröffentlicht. Dieses enthält umfassende Daten und Statistiken zur aktuellen Marktentwicklung und wird in Zusammenarbeit mit der „möbel kultur“ herausgegeben. Interessierte können das Komplettbuch direkt bestellen.

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