Der Präsident des Katholischen Laienrats Österreich, Wolfgang Mazal, warnt eindringlich vor Ausgrenzungen im Zusammenhang mit den bevorstehenden Nationalratswahlen. In einem Interview mit Kathpress äußerte er seine Bedenken bezüglich kritischer Rückfragen zu Wahlempfehlungen und dem Verbot von Koalitionen, die im aktuellen politischen Klima verbreitet sind.
Mazal kritisierte besonders den Ansatz, Leitlinien für die Wahlentscheidung aus christlicher Sicht zu veröffentlichen, jedoch zentrale Anliegen des katholischen Glaubens wie den Lebensschutz außen vor zu lassen. Er betonte, dass es nicht angebracht sei, Wählern das kritische Denken abzusprechen oder anzunehmen, dass sie kein eigenes Gewissen hätten.
Der Laienratspräsident warnt vor einer gefährlichen Verhärtung der politischen Fronten, die dazu führen könnte, dass Menschen an den Rand gedrängt werden und sich extremen Positionen zuwenden. Er distanziert sich auch davon, bereits vor den Wahlen das Ergebnis einer Regierungsbildung zu beeinflussen und plädiert dafür, den demokratischen Prozess respektvoll zu unterstützen.
Mazal spricht sich gegen öffentlichen Druck und Parteiempfehlungen vor den Wahlen aus und betont die Wichtigkeit, eine Regierung zu bilden, die auf einer tragfähigen Mehrheit basiert. Er kritisiert die politische Unkultur und warnt vor einer Entfremdung der politischen Diskussion in Österreich.
Abschließend ruft Mazal eindringlich dazu auf, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen und betont die Bedeutung eines argumentativen Wettbewerbs um Lösungen, die die Rechte von Minderheiten achten. Er fordert dazu auf, sich mit allen politischen Kräften auseinanderzusetzen, um die demokratische Vielfalt zu wahren.
Die detaillierten Fragenkataloge des Katholischen Laienrats Österreichs vor den Nationalratswahlen, die Christinnen und Christen Orientierung bieten sollen, sind auf der offiziellen Website des Laienrats verfügbar unter www.laienrat.at/nr-wahl-2024.
Quelle: www.kathpress.at
