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Kritik in der Neustadt: Container für Drogenabhängige und Anwohner sorgen sich

In der Bremer Neustadt sorgt der Aufstellungsbeschluss eines Containers für Drogenabhängige im Hohentorspark, der seit März 2024 als konsumfreier Raum dient, für Widerstand unter den Anwohnern, die sich durch aktive Kriminalität und Veränderungen im Stadtteil bedroht fühlen.

Am Hohentorsplatz in der Bremer Neustadt hat der Beirat einen Container für Drogenabhängige aufgestellt.


Bild: Radio Bremen, Pascal Faltermann

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Drogenszene und ihre Auswirkungen auf die Neustadt

Die Stadt Bremen steht vor einer bedeutenden Herausforderung, denn die Drogenszene hat sich in den letzten Monaten nicht nur vom Hauptbahnhof in andere Stadtteile verlagert, sondern hat auch die Bremer Neustadt erfasst. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Sicherheit und Lebensqualität in der Gegend auf.

Ein Anwohner berichtet von steigender Kriminalität

Die Ansichten der Anwohner des Flüsseviertels sind alarmierend. Ein Anwohner schildert die wachsenden Probleme: „Mülleimer werden umgeschmissen, es wird in die Vorgärten gekotzt, Flaschen liegen ganz oder zerbrochen in den Vorgärten. Das war früher alles nicht.“ Die Anwohner fühlen sich zunehmend in ihrer Sicherheit bedroht. Innerhalb weniger Wochen ereigneten sich Einbrüche und Diebstähle, was eine besorgniserregende Entwicklung darstellt.

Der Container als möglicher Auslöser

Der seit März im Hohentorspark aufgestellte Container, der Drogenabhängigen einen sicheren Ort zum Konsum bietet, wird von den Bewohnern als maßgeblicher Grund für die Verschlechterung der Sicherheitslage gesehen. Dieser Container wurde durch den Beirat Neustadt genehmigt, um der Gesundheitskrise mit Drogenabhängigkeit entgegenzuwirken, ist aber nicht unumstritten.

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Die Politik reagiert auf die Herausforderungen

Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) erkennt die Schwierigkeiten an, mit denen die Bevölkerung konfrontiert ist. Ihr Ziel ist es, den Drogenabhängigen umfassendere Hilfe anzubieten, als es der einfache Container zurzeit ermöglicht. „Wir brauchen auch Indoor-Angebote, die konkrete Hilfe anbieten,“ sagt sie. Dies bedeutet jedoch auch, dass geeignete Standorte für solche Einrichtungen gefunden werden müssen, was erwiesenermaßen eine Herausforderung darstellt.

Die Dunkelziffer der Drogenkriminalität

Die Polizei steht vor einer zusätzlichen Herausforderung. Durch die Verlagerung der Drogenszene kann sie nicht mehr effektiv überwachen, wo Drogen konsumiert und gehandelt werden. Die Dunkelziffer der Drogenkriminalität könnte somit steigen, was die Situation für die Anwohner noch bedrohlicher macht.

Widerstand der Anwohner

Die Unzufriedenheit und Wut unter den Bewohnern wächst. Chat-Gruppen und Online-Foren beherbergen Diskussionen darüber, wie man sich an die Politik wenden kann, um Veränderungen herbeizuführen. Ein Anwohner macht deutlich: „Wir sind auf die Politik ziemlich sauer.“ Für viele ist die Antwort unzureichend; sie fordern eine umfassendere politische Beteiligung und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit.

Akzeptanz von Drogenabhängigen in der Gesellschaft

Bernhard appelliert daran, die Gesellschaft müsse Drogenabhängige akzeptieren, auch wenn dies bedeutet, dass sie in der eigenen Nachbarschaft leben. „Das sind Menschen, die gehören zu unserer Gesellschaft dazu,“ betont sie. Es ist eine Stelle, die diese sozialen Spannungen und das Bedürfnis nach mehr Verständnis und Unterstützung für Drogenabhängige aufzeigt.

Schlussfolgerung

Die Diskussion um den Container in der Neustadt zeigt, wie wichtig es ist, Sicherheit, Unterstützung für Drogenabhängige und die Sichtweise der Anwohner in Einklang zu bringen. Während die Politik Lösungen erarbeitet, bleibt abzuwarten, ob die angebotenen Maßnahmen ausreichen, um die wachsenden Sorgen der Anwohner zu mindern und eine friedliche Nachbarschaft zu gewährleisten.

– NAG

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