In einem unerwarteten Schritt erhält der SPD-Ministerpräsident von Brandenburg, Dietmar Woidke, Rückendeckung von Michael Kretschmer, dem CDU-Regierungschef von Sachsen. Dies geschieht nur wenige Tage vor der Landtagswahl am 22. September, bei der Woidke gegen den CDU-Spitzenkandidaten Jan Redmann antreten wird. Kretschmer betont, dass es entscheidend sei, in diesen unsicheren Zeiten auf politische Stabilität zu setzen.
Bei einem Auftritt in Cottbus erklärte Kretschmer: „Wichtig ist, dass hier die erste politische Kraft in diesem Land eine demokratische Partei ist, die über 34 Jahre lang diesem Land Stabilität gegeben hat“. Diese Worte stellen einen klaren Aufruf dar, nicht nur die SPD, sondern auch die Werte der Demokratie zu unterstützen, die die Grundpfeiler der gesellschaftlichen Ordnung bilden.
Warnung vor der AfD
In seiner Ansprache warnte Kretschmer eindringlich davor, dass die AfD bei der anstehenden Wahl die stärkste Partei werden könnte. Er verglich die Situation mit Thüringen, wo die AfD bereits einen bedeutenden Wahlerfolg erzielen konnte. Seine Botschaft ist unmissverständlich: „Es darf nicht so ausgehen und es muss es auch nicht wie in Thüringen“. Für Kretschmer ist es unerlässlich, dass die Bundesländer mit erfahrenen Politikern an der Spitze einer stabilen Regierung geführt werden.
Die Unterstützung von Kretschmer kommt zur rechten Zeit, da die Umfragen in Brandenburg gespalten sind. Laut dem aktuellen Brandenburg-Trend von Infratest dimap liegt die AfD mit 27 Prozent nur geringfügig vor der SPD, die 26 Prozent der Stimmen bekommt. Im ZDF-Politbarometer sieht die Situation ähnlich aus, wobei die AfD sogar 29 Prozent erzielt. Die CDU bleibt jedoch hinter diesen Parteien zurück, mit 16 beziehungsweise 15 Prozent.
Die Zusammenarbeit zwischen Woidke und Kretschmer
Kretschmer lobte ausdrücklich die Zusammenarbeit mit Woidke, insbesondere im Kontext der Entwicklungsprojekte in der Lausitz. „Dietmar Woidke hat dem Land sehr gutgetan“, so Kretschmer in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Besonders hervorgehoben wurde der Aufbau einer Medizinischen Universität in Cottbus, ein Projekt, das als wichtiger Zukunftsanker für die Region angesehen wird.
Mit dieser Unterstützung von Kretschmer bekommt Woidke nicht nur moralischen Rückhalt, sondern auch die Möglichkeit, sich als stabilisierende Kraft in einer entscheidenden Phase der Landespolitik zu positionieren. „Ich wünsche mir sehr, dass wir weiter gemeinsam Verantwortung übernehmen“, sagte Kretschmer, was die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den beiden politischen Lagern unterstreicht.
Die kommenden Tage bis zur Wahl versprechen spannend zu werden, während die politische Landschaft in Brandenburg möglicherweise einem bedeutenden Wandel gegenübersteht. Die Herausforderungen durch die AfD und die Stärkung der etablierten Parteien sind zentral für die bevorstehenden Wahlen und können weitreichende Folgen für das Bundesland haben. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.merkur.de.