Ab dem 1. Juli 2024 wird in Österreich die HPV-Impfung für alle Personen bis zum 30. Geburtstag kostenlos angeboten. Diese Maßnahme soll es ermöglichen, dass rund 900.000 Personen, die in ihrer Jugend keine Chance auf eine kostenlose HPV-Impfung hatten, die Impfung jetzt nachholen können. Bisher sind nur etwa 5 Prozent der 21- bis 30-Jährigen vollständig gegen HPV geimpft. Die neue Regelung ist eine Folge der im Herbst beschlossenen Gesundheitsreform und gilt vorerst bis Ende 2025.
Die HPV-Impfung ist von großer Bedeutung, da Gebärmutterhalskrebs jährlich in Österreich 130 bis 180 Frauen das Leben kostet. Zudem erkranken weit mehr Frauen und müssen sich einer aufwändigen Krebstherapie unterziehen. Trotz dieser ernsten Situation sind bisher nur 53 Prozent der 14-Jährigen und lediglich 40 Prozent der 15- bis 20-Jährigen gegen HPV geimpft. Die Quote sinkt weiter auf nur 5 Prozent in der Altersgruppe der 21- bis 30-Jährigen. Diese Altersgruppe hatte bisher keine Möglichkeit, sich kostenlos impfen zu lassen, da die HPV-Impfung erst seit 2014 in das Kinderimpfprogramm aufgenommen wurde.
Die HPV-Impfung war bereits ab dem 1. Februar 2023 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 9 bis 21 Jahren kostenlos verfügbar. Seitdem hat sich die Anzahl der Impfungen fast verdoppelt. Gesundheitsminister Johannes Rauch erhofft sich nun durch die Erweiterung des kostenlosen Angebots eine ähnliche Entwicklung. Das Ziel ist es, viele Krebserkrankungen, Leid und Todesfälle effektiv zu verhindern.
Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei HPV-Impfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten empfohlen. Die kostenlose HPV-Impfung für alle Personen bis zum 30. Geburtstag ist von Juli 2024 bis Dezember 2025 verfügbar. Um das Bewusstsein für die Impfung zu stärken, wird die bestehende HPV-Kampagne "Das beste Alter" überarbeitet und an die neue Zielgruppe angepasst. Dafür stehen eine Million Euro von Bund, Ländern und Sozialversicherung zur Verfügung. Der Start der Kampagne ist für den Herbst geplant.
Es ist wichtig, dass die Bevölkerung ausreichend informiert und aufgeklärt ist, da die Durchimpfungsraten einen entscheidenden Einfluss auf die Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs haben. Länder wie Australien zeigen, dass bei hohen Impfraten Gebärmutterhalskrebs nahezu ausgerottet werden kann. Die Weltgesundheitsorganisation hat das Ziel einer HPV-Durchimpfungsrate von 90 Prozent bei 14-jährigen Mädchen. Eine hohe Impfrate kann fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Krebserkrankungen im Genital- und Rachenbereich verhindern, auch bei Männern.
Weitere Informationen zur HPV-Impfung sind unter [Link einfügen] zu finden.
