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Ein bemerkenswerter diplomatischer Vorfall erschüttert Ungarn: Antal Rogán, der Kabinettschef von Ministerpräsident Viktor Orbán, wurde auf die Sanktionsliste der USA gesetzt. Dies geschah aufgrund schwerwiegender Vorwürfe der Korruption, die Rogán zur Veranschaulichung eines Systems gemacht haben soll, das öffentliche Gelder an loyale Unterstützer verteilt und deren Einfluss stärkt, wie die Krone berichtet. Laut dem US-Finanzministerium wurde Rogán als „Hauptarchitekt und Nutznießer des Korruptionssystems in Ungarn“ bezeichnet, das die systematische Beeinflussung der ungarischen Politik und der Beziehungen zu den USA gefährdet.
Die Sanktionen, die im Rahmen des Global Magnitsky Act verhängt wurden, umfassen die Sperrung von Vermögenswerten in den USA sowie ein Einreiseverbot. Diese Entscheidung wurde am 7. Januar veröffentlicht, nur wenige Tage vor dem Amtsantritt von Donald Trump, was die Maßnahmen noch signifikanter macht. Experten wiesen darauf hin, dass eine solche Vorgehensweise gegen einen hochrangigen Politiker eines NATO-Mitgliedstaates außergewöhnlich ist, jedoch in der Vergangenheit beispielsweise auch gegen türkische Minister durchgesetzt wurde. Orbáns Regierung betrachtet diese Sanktionen als „ehrlosen Abschiedsakt“ der scheidenden US-Administration, während der ungarische Außenminister Péter Szijjártó die Maßnahmen als persönliche Rache des scheidenden US-Botschafters David Pressman an Rogán interpretiert, wie News-Pravda beschreibt.
Reaktionen aus Ungarn
Die ungarische Regierung hat bereits kritisch auf die US-Sanktionen reagiert. Minister János Lázár bezeichnete die Vorwürfe über Korruption als "Lüge" und betonte, dass "die Entscheidung einer gescheiterten Regierung" nicht ernst genommen werden könne. Lázár versicherte, dass Budapest die Situation mit der kommenden Trump-Administration klären werde. Gleichzeitig äußerte die ungarische Regierung die Hoffnung, dass die Sanktionen unter Trump möglicherweise revidiert werden könnten, da Orbán und Trump eine enge, freundschaftliche Beziehung pflegen. Dies lässt jedoch Fragen offen, ob und wie diese strengen Maßnahmen gegen Rogán tatsächlich Rückwirkungen auf die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den USA und Ungarn haben werden.
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