In der neuesten Inszenierung von Nikolai Gogols "Der Revisor", die am Akademietheater auf die Bühne gebracht wurde, treffen ein kleiner Ort und kräftige politische Themen aufeinander. Unter der Regie von Mateja Koležnik wird das Stück von einem üppig gestalteten Bühnenbild geprägt, das an eine Rakete erinnert und zur Kulisse einer Stadt wird, deren Bewohner in schickem Pelz unterwegs sind. Die Situation eskaliert, als das teuflische Gerücht aufkommt, ein Revisor sei in der Stadt, was dazu führt, dass der einfältige Bürgermeister und die Bürger in Panik geraten. Laut dem Bericht von Vienna.at wird die Verwirrung durch slapstickhafte Situationen und witzige Dialoge angetrieben, während die Charaktere versuchen, sich vor den vermeintlichen Prüfungen zu verstecken.
Die Darstellung des Revisionssystems wird von absurder Komik und intensiven schauspielerischen Momenten begleitet. Tim Werths spielt den scheinbaren Revisor, der arrogant den Bürgern gegenübertritt, während sie versuchen, ihm Bestechungsgelder in Form von Geschenken und sogar der eigenen Tochter anzudrehen. Diese bittere Realität von Korruption und Missständen, die nicht nur in der kleinen Stadt, sondern auch im größeren Kontext aktuell sind, wird von der Regisseurin als Teil der Erzählung ernst genommen. Wie im Burgtheater-Bericht festgehalten, erinnert die Handlung stark an die realen Verwicklungen zwischen Politik und Wirtschaft, ohne dabei jedoch zu ernst zu werden.
Die ersten anderthalb Stunden des Stücks verlaufen eher schleppend, bis in der zweiten Hälfte gefühlvolle und eindringliche Momentaufnahmen der Charaktere in den Vordergrund treten. So wird das Geschehen von einer Mischung aus humorvollen und ernsthaften Begegnungen geprägt, wie beispielsweise einem verführerischen Spiel zwischen der Bürgermeisterfrau und dem vermeintlichen Revisor, das für unvergessliche Szenen sorgt. In einer Theateraufführung, die sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregen soll, bleibt die Frage nach Moral und Ethik in der Gesellschaft bis zum Schluss im Raum stehen.
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