Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, befindet sich derzeit auf einer wichtigen Delegationsreise nach Japan, welche bis Freitag andauern wird. Der Aufenthalt in Japan zielt darauf ab, neue wirtschaftliche und wissenschaftliche Kooperationen zu etablieren. Anscheinend gibt es auf beiden Seiten großes Interesse an gemeinsamen Projekten.
Aktuell hält sich die Abordnung in Kobe auf, wo bereits erste Gespräche stattgefunden haben. Besonders bemerkenswert war das Interesse des japanischen Unternehmens Kawasaki Industries an einer automatisierten Reinigungstechnologie für OP-Geräte, die vom Universitätskrankenhaus Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel entwickelt wurde. Auf der Gegenseite zeigten die Mediziner aus Kiel besonderes Interesse an den fortschrittlichen Robotertechnologien, die in japanischen Operationssälen Anwendung finden.
Erneuerbare Energien und Wasserstofftechnologie im Fokus
Die Deutsche Botschafterin in Tokio, Petra Sigmund, äußerte in einem Interview, dass Japan in der Vergangenheit oft vernachlässigt wurde und dass der Fokus der Zusammenarbeit stark auf China lag. Sie sieht jedoch vielversprechende Möglichkeiten, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien. Japan verfolgt immer noch einen Kurs, der stark auf die Nutzung von Kernkraft ausgerichtet ist, da es große Skepsis hinsichtlich der Fähigkeit gibt, die Industrie ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen zu versorgen.
Ein zentrales Thema in den Gesprächen ist der Wasserstoff als Energiequelle, ein Bereich, in dem Schleswig-Holstein viel Erfahrung und Know-how einbringen kann. Japan sucht aktiv nach Möglichkeiten zur Entwicklung seiner Wasserstoffwirtschaft und möchte von den Fortschritten Schleswig-Holsteins in diesem Bereich profitieren.
Die Delegation wird zudem Städte wie Osaka und Tokio besuchen und weitere Partner aus Politik und Wirtschaft kennenlernen. Dies könnte eine bedeutende Wiederbelebung der Partnerschaften zwischen Schleswig-Holstein und Japan darstellen, insbesondere, da der letzte Besuch in der Region Hyogo bereits Jahre zurückliegt.
Die anhaltenden Gespräche und der Austausch von Technologien könnten nicht nur die wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern, sondern auch zur Stärkung der Innovationskraft beider Regionen beitragen. Insgesamt verdeutlicht dieser Besuch die Bemühungen Schleswig-Holsteins, eine breitere internationale Vernetzung zu erreichen und seine Technologien im asiatischen Raum bekannt zu machen.
Die aktuellen Entwicklungen bieten einen spannenden Einblick in die zukünftigen Möglichkeiten der Kooperation, nicht zuletzt in den Bereichen Medizintechnik und der Nutzung erneuerbarer Energien. Informationen zu diesem Thema sind weiterhin auf www.ndr.de zu finden.